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02.11.1943

Auschwitz

Aus dem Arbeitslager in Szopienice werden 1.870 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 463 Männer und 28 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 1.379 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 644)

Dänemark

Besprechung zwischen Eichmann und dem Reichsbevollmächtigten Best in Kopenhagen. Best berichtet darüber am 3. November an das Auswärtige Amt: Eichmann habe erklärt, "daß er beim RSHA die folgenden Vorschläge machen will:

  1. Juden über 60 Jahre sollen nicht mehr festgenommen und deportiert werden.
  2. Halbjuden und Juden in Mischehe, die festgenommen und deportiert sind, sollen freigelassen und nach Dänemark zurückgebracht werden.
  3. Sämtliche aus Dänemark deportierten Juden sollen in Theresienstadt bleiben und dort in absehbarer Zeit von Vertretern der dänischen Zentralverwaltung und des dänischen Roten Kreuzes besucht werden."

Das RSHA stimmte den Vorschlägen Eichmanns zu. (ADAP, Serie E, Bd. VII, Nr. 75 und Fußnote 10)

03.11.1943

Auschwitz

Aus dem Arbeitslager in Szopienice werden 1.203 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 284 Männer und 23 Frauen werden als Häftlinge übernommen; annähernd 900 Menschen werden ermordet. (Czech, S. 644)

Generalgouvernement

Die SS und deutsche Polizeikräfte führen die Mordaktion "Erntefest" durch. Im KL Majdanek werden 18.000 jüdische Häftlinge ermordet. Die jüdischen Insassen der Arbeitslager in Lublin und Umgebung werden nach Majdanek abtransportiert und dort ebenfalls ermordet. Im Arbeitslager Trawniki, südöstlich von Lublin, werden 6.000 Menschen erschossen. Insgesamt werden im Verlauf der "Aktion Erntefest" etwa 43.000 jüdische Menschen ermordet.

Italien

Festnahme-Aktion der deutschen Polizei gegen die Juden in Genua.

05.11.1943

RK Ostland/Auschwitz

Aus dem Lager in Riga (Lettland) werden 1.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 30 Frauen und 120 Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen 850 Menschen werden ermordet.

Aus dem Arbeitslager Szebnie werden 4.237 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 952 Männer und 396 Frauen werden in das Lager eingewiesen;  die anderen 2.889 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 645)

RK Ostland

Aus dem Konzentrationslager von Siauliai/Schaulen (Litauen) werden 574 jüdische Kinder und mehrere hundert ältere und kranke Menschen in die Vernichtungslager deportiert. (EdH, S. 1281)

06. - 09.11.1943

Italien

Die Deutschen nehmen jüdische Menschen in Florenz, Mailand und Venedig fest, um sie zu deportieren.

06. - 09.11.1943

Italien

Die Deutschen nehmen jüdische Menschen in Florenz, Mailand und Venedig fest, um sie zu deportieren.

08.11.1943

Generalgouvernement

"Liquidierung" des Szwarlikowska-Arbeitslagers in Radom. Etwa 100 jüdische Gefangene werden erschossen, die übrigen in ein anderes Lager verlegt.

Erlaß des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz

Juden und Zigeunern kann ein Versetzungsgeld oder Abordnungsgeld nur mit Zustimmung des Präsidenten des Gauarbeitsamts und Reichstreuhänders der Arbeit gewährt werden; Unterhaltsbeihilfe und Übersiedlungsbeihilfe stehen ihnen nicht zu. (Walk, S. 401)

09.11.1943

Auschwitz

Aus dem Zigeuner-Familienlager in Auschwitz werden mehrere hundert junge und gesunde Häftlinge als Arbeitskräfte in das KL Natzweiler überstellt. (Czech, S. 648)

11.11.1943

Transport aus Wien mit rund 90 Menschen nach Theresienstadt.

12.11.1943

Auschwitz

Aus einem schlesischen Arbeitslager werden jüdische Frauen nach Auschwitz eingeliefert. 191 Frauen werden als Häftlinge übernommen, die anderen werden in die Gaskammern geschickt. (Czech, S. 652)

13.11.1943

Auschwitz

Ein Transport mit Juden kommt in Auschwitz an. 100 Frauen werden in das Lager eingewiesen, die anderen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 653)

14.11.1943

Italien/Auschwitz

Ankunft eines Zuges aus Rom mit 400 in Florenz und Bologna festgenommenen Juden in Auschwitz. 94 Frauen und 13 Männer werden als Häftlinge übernommen; 243 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 653)

Italien

Festnahme-Aktion der deutschen Polizei gegen die Juden in Ferrara.

15.11.1943

Griechenland/Italien

Das RSHA an das Auswärtige Amt betr. "Behandlung von Juden ausländischer Staatsangehörigkeit".

Nach Anlaufen der ersten Maßnahmen "zur Bereinigung der Judenfrage in Griechenland und Italien" sei die Frage der Behandlung der Juden ausländischer Staatsangehörigkeit in diesen Gebieten noch zu regeln. "Aus sicherheitspolizeilichen Gründen" bestünden Bedenken, nach früherem Muster den betroffenen  Staaten die Rückholung ihrer jüdischen Staatsangehörigen freizustellen. Das RSHA bittet um die Zustimmung des AA, "Juden ausländischer Staatsangehörigkeit mit Ausnahme der zu internierenden Feindstaatenangehörigen in die Abschiebungsmaßnahmen einzubeziehen".

Falls diese Regelung wegen außenpolitischer Schwierigkeiten nicht für möglich gehalten wird, schlägt das RSHA vor: "Sämtliche ausländische Juden mit echten und gültigen Papieren werden sofort in Sammellagern erfaßt und jeweils nach Bedarf und Möglichkeit mittels Sammeltransport den einzelnen 'Heimatländern' ohne vorherige Rückfrage und Prüfung ihrer 'Heimkehrberechtigung' überstellt. Bei diesem Verfahren werden selbstverständlich Juden, bei denen der Nachweis der umstürzlerischen Beteiligung ohne größere Ermittlungen sofort geführt werden kann, von der 'Heimschaffung' ausgenommen werden." (ADAP, Serie E, Bd. VII, Nr. 94)

17.11.1943

Niederlande/Auschwitz

Aus dem KL Herzogenbusch werden 589 weibliche und 559 männliche jüdische Häftlinge nach Auschwitz überstellt und in das Lager eingewiesen.

Aus dem niederländischen Lager Westerbork kommt ein Zug mit 995 jüdischen Menschen in Auschwitz an, darunter sind 166 Kinder und 257 alte Menschen. 275 Männer und 189 Frauen werden als Häftlinge übernommen, die anderen 531 Menschen werden ermordet. (Czech, S. 656)

19.11.1943

Auschwitz

Im Frauenlager Birkenau findet eine "Selektion" statt; 394 jüdische Häftlinge werden in die Gaskammern geschickt. (Czech, S. 658)

21.11.1943

Auschwitz

Im Konzentrationslager Auschwitz nimmt die Zahl der kranken und arbeitsunfähigen Häftlinge ständig zu. Sie beträgt 9.063 männliche und 7.656 weibliche Häftlinge. In den Lagern in Birkenau breitet sich erneut eine Flecktyphusepidemie aus. (Czech, S. 659)

22.11.1943

Slowakien

Der deutsche Gesandte Ludin an das Auswärtige Amt.

"Nachdem Ministerpräsident Dr. Tuka mich mehrfach wegen einer etwaigen Besichtigung von Judenlagern durch eine slowakische Kommission angesprochen hat, hat er nun zur Begründung seines Wunsches darauf hingewiesen, im Ministerrat sei von einzelnen Herren bemerkt worden, die Aufhebung von Ausnahmegenehmigungen für Juden 'bedeute praktisch die Verlägerung eines Todesurteils, denn mit der dann erfolgenden Überführung in Judenlager außerhalb der Slowakei sei eine physische Liquidation verbunden.' "
Gerade um dieser Meinung entgegenzutreten, so Tuka, wolle er die Anregung zur Besichtigung der Lager an das deutsche Auswärtige Amt weitergeben. Falls dieser "Anregung" nicht entsprochen würde, benötige er für seinen Ministerrat jedenfalls eine glaubwürdige Begründung.

Ludin fragt, ob man der Bitte Tukas entgegenkommen könne oder welche Auskunft er ihm anderenfalls geben solle. (ADAP, Serie E, Bd. VII, Nr. 101)

23.11.1943

Frankreich/Auschwitz

Aus Drancy kommt ein Deportationszug mit 1.200 jüdischen Menschen in Auschwitz an. 214 Männer und 45 Frauen werden als Häftlinge übernommen; die anderen 914 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 661)

Italien

Festnahme der Juden in Gorizia, Nordostitalien.

25.11.1943

Auschwitz

In der "Versuchsstation" von Prof. Clauberg im KL Auschwitz sind 400 weibliche Häftlinge untergebracht. (Czech, S. 663)

30.11.1943

Italien

Der Innenministers der faschistischen "Sozialen Republik" ordnet die Verhaftung und Einlieferung aller Juden in Konzentrationslager und die sofortige Beschlagnahme ihres gesamten Besitzes an. Ausgenommen sind Personen, die in einer "Mischehe" leben.

WELTKRIEGSEREIGNISSE

06.11.1943

Befreiung Kiews durch sowjetische Truppen.

28.11. - 01.12.1943

Gipfeltreffen und Konferenz der Alliierten in Teheran über die weitere Kriegsstrategie und die Nachkriegsordnung der Welt.


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