Gipfeltreffen und Konferenz der Alliierten in Teheran über die weitere Kriegsstrategie und die Nachkriegsordnung der Welt.
Aus Wien werden etwa 100 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 13 Männer und 11 Frauen werden als Häftlinge registriert; die anderen mehr als 70 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 668)
Juden sind von der Freistellung von der Arbeit anläßlich des Weihnachtsfestes ausgeschlossen. (Walk, S. 401)
Die Mussolini-Regierung ordnet die Errichtung eines Konzentrationslagers in Fossoli an; Mitte Dezember treffen dort die ersten Transporte ein.
Aus Minsk werden 1.477 weißrussische und polnische Gefangene - 934 Männer, 543 Frauen - nach Auschwitz überstellt, angeblich Partisanen und aktive Mitglieder der Widerstandsbewegung. (Czech, S. 669)
Besprechung zwischen Vertretern des RSHA und des Auswärtigen Amtes über den Fortgang der Deportationen aus Italien.
Es wird beklagt, daß in Italien kein "nennenswertes Ergebnis"
erreicht worden sei, weil die Verhaftungen nicht überraschend genug erfolgt seien. Da die italienische Regierung nun ein Gesetz zur Internierung der Juden in Konzentrationslagern erlassen habe, könne man künftig die Durchführung der antijüdischen Maßnahmen teilweise den Italienern selbst überlassen, sollte ihnen aber erfahrene Ratgeber aus den deutschen Dienststellen zuordnen.
Das RSHA möchte die Auslieferung der von den Italienern internierten Juden verlangen, um sie möglichst rasch deportieren zu können. Dagegen rät das AA, sich damit Zeit zu lassen, um unnötige Unruhe zu vermeiden. (Benz, Dimension, S. 204-205; ADAP, Serie E, Bd. VII, Nr. 111)
Aus dem KL Flossenbürg werden 1.200 Häftlinge und Kriegsgefangene, zumeist Kranke und Invalide, nach Auschwitz eingeliefert. Schon während des Transports sind 258 Menschen gestorben. Es war geplant gewesen, die neu Angekommenen direkt in die Gaskammern zu schicken, doch werden sie zunächst in das Quarantänelager B II a in Birkenau eingewiesen. Aufgrund von Quälereien sterben in der ersten Nacht 32 der Eingelieferten. (Czech, S. 669-670)
Ankunft eines Zuges mit 1.000 jüdischen Menschen aus dem französischen Lager Drancy in Auschwitz. Darunter befinden sich 350 italienische Juden, die von Nizza aus nach Drancy geschickt worden waren. Nach der "Selektion"
werden 267 Männer und 72 Frauen als Häftlinge registriert, die anderen 661 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
Aus dem Quarantänelager B II a in Birkenau werden 334 russische Kriegsgefangene, die am 28. November in das KL Auschwitz überstellt worden waren, in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 675)
Telegramm des Polizeichefs der Mussolini-Regierung an die Provinzchefs und Polizeipräsidenten: Über 70jährige und Schwerkranke sind von Verhaftung und Internierung auszunehmen. Kinder aus "Mischehen"
sollen zwar überwacht, aber nicht festgenommen werden.
Ein Transport mit 600 in Mailand, Verona und Triest festgenommenen Juden kommt in Auschwitz an. 35 Frauen und 61 Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen 504 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. (Czech, S. 676-677)
Im Frauenlager Birkenau werden nach einer "Selektion"
2.106 kranke und nicht arbeitsfähige Häftlinge in die Gaskammern geschickt. (Czech, S. 677)
Reichsleiter Rosenberg habe von Hitler Anweisung bekommen, die antijüdische Propaganda, insbesondere auch unter den in Deutschland tätigen ausländischen Arbeitern, zu verstärken. In Zusammenarbeit mit dem Propagandaministerium sei "ein großer Kongreß auf dem Judengebiet" geplant. Außenminister Ribbentrop solle gebeten werden, auf diesem Kongreß zu sprechen. (ADAP, Serie E, Bd. VII, Nr. 127)
Aus Theresienstadt werden 1.510 jüdische Frauen und Mädchen sowie 981 Männer und Jungen nach Auschwitz eingeliefert. Sie werden ohne "Selektion"
im sog. Theresienstadt-Familienlager in Birkenau untergebracht. Es handelt sich um ein Täuschungs- und Propagandaunternehmen der Nationalsozialisten. Die Internierten können Post verschicken und Lebensmittelpäckchen vom Roten Kreuz empfangen. (Czech, S. 680)
Aus Bendsburg/Bedzin werden 800 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 169 Frauen und 92 Männer werden als Häftlinge registriert; die anderen 539 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. (Czech, S. 682)
Jüdische Ehepartner von nicht mehr bestehenden Mischehen (bisher befreit vom Tragen des Judensterns), sowie Geltungsjuden sollen nach Theresienstadt geschickt werden. (Walk, S. 401)
Aus dem KL Stutthof werden rund 600 jüdische Häftlinge nach Auschwitz eingeliefert und mit Ausnahme von 26 in die Gaskammern geschickt. (Czech, S. 684)
Nach einer "Selektion"
im Quarantänelager B II a in Birkenau werden 338 Häftlinge in den Gaskammern ermordet. (Czech, S. 683)
Ankunft eines Transports mit 849 jüdischen Menschen aus Drancy in Auschwitz. 233 Männer und 112 Frauen werden in das Lager eingewiesen; die anderen 505 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
Aus dem Ghetto Theresienstadt werden 2.473 Menschen - 1.336 Frauen und Mädchen, 1.137 Männer und Jungen - nach Auschwitz eingeliefert und im sog. Theresienstadt-Familienlager in Birkenau untergebracht. (Czech, S. 684)
Aufzeichnung Veesenmayers über Seine Verhandlungen mit Staatspräsident Tiso.
Die nach Einstellung der Deportationen (September 1942) in der Slowakei verbliebenen 16.-18.000 Juden sollen innerhalb der nächsten Monate "in Judenlager verbracht"
werden. Tiso hat sich auf einen definitiven Termin nicht festlegen wollen, aber zugesagt, sich persönlich für die Einhaltung des von Veesenmayer vorgeschlagenen Termins, spätestens 1. April 1944, stark zu machen.
"Die Frage der in den letzten drei Jahren auf etwa 10.000 angewachsenen Zahl von getauften Juden wurde von mir aus Zweckmäßigkeitsgründen noch zurückgestellt. Jedoch erklärte mir in einer späteren Aussprache Ministerpräsident Tuka, daß er darauf bestehen werde, daß auch diese Frage jetzt schon in Angriff genommen würde. Er knüpfe daran lediglich die Bedingung, daß die getauften Juden in besondere Lager verbracht würden, damit Schwierigeiten mit der Kirche vermieden würden." (ADAP, Serie E, Bd. VII, Nr. 139)
Die Zahl der registrierten Gefangenen in den Lagern von Auschwitz beträgt 86.900 - 55.554 Männer und 30.346 Frauen. 19.081 Häftlinge befinden sich in den Krankenbauten und Schonungsblöcken. 8.289 Häftlinge sind im Arbeitseinsatz.
Im Monat Dezember 1943 kamen insgesamt 8.931 weibliche und 5.748 männliche Gefangene ums Leben. In diesen Zahlen sind nicht die Menschen enthalten, die gleich nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet wurden. (Czech, S. 688 und S. 691)
Beginn einer deutschen Offensive an der Ostfront zur Rückeroberung von Schitomir (und eventuell auch Kiew).
Beginn einer sowjetische Gegenoffensive, die am 31. Dezember zur Wiedergewinnung des vorübergehend noch einmal von der Wehrmacht besetzten Schitomirs (westlich von Kiew) führt.
Eine sowjetische Untersuchungskommission läßt die Massengräber öffnen und findet die Leichen von mehr als 9.000 Menschen, die von den Deutschen ermordet wurden. Vor dem Krieg hatten in Schitomir 30.000 Juden gelebt. Die meisten waren bereits 1941 von den Deutschen ermordet worden.