Dr. Otto Ambros, Vorstandsmitglied des IG-Farben-Konzerns, besucht das Planungsbüro in Kattowitz (Oberschlesien), um einen Standort für ein neues Chemiewerk zu finden, wo jährlich 30.000 t Buna (synthetischer Kautschuk, ein wichtiger Ersatzstoff für die Kriegsproduktion) produziert werden sollen. Er entscheidet sich für die Gegend um Auschwitz, u.a. weil es dort bereits ein Konzentrationslager gibt, aus dem ein großer Teil des Arbeitskräftebedarfs gedeckt werden soll.
Juden wird der Besuch von Kinos verboten.
Juden müssen eine "Sozialausgleichsabgabe" in Höhe von 15 Prozent ihres Einkommens bezahlen.
Hungersnot im Ghetto von Lodz, nachdem die Lebensmittellieferungen ausbleiben. Die Bewohnerinnen und Bewohner reagieren mit Protestdemonstrationen.
Himmler bittet den Beauftragten für die "Euthanasie"
-Aktion T4, Bouhler, ihn dabei zu unterstützen, die Konzentrationslager "von Ballastexistenzen zu befreien"
.
Von Anfang April 1941 an reisten Bouhlers Leute durch die KZ's, ließen sich dort jene Häftlinge, die der örtliche KZ-Kommandant als "Asoziale" oder Kranke eingestuft hatte, vorstellen und selektierten einen Teil von ihnen zum Transport in die Gaskammern der T4. Bis zum Sommer 1941 wurden auf diese Weise etwa 2.500 Häftlinge aus den Lagern Mauthausen, Buchenwald, Auschwitz und Sachsenhausen ermordet. (Aly, Endlösung, S. 329)
Aus dem jüdischen Altersheim von Kalisz werden 439 alte und kranke Menschen in einen nahegelegenen Wald gebracht und dort mit Auspuffgasen getötet. (Gilbert, Atlas, S. 55)
Heydrich gibt in einem Erlaß bekannt, daß Himmler Seine Zustimmung zu folgender Einteilung der Konzentrationslager gegeben hat:
"wenig belastete und unbedingt besserungsfähige Schutzhäftlinge";
"schwer belastete, jedoch noch erziehungs- und besserungsfähige Schutzhäftlinge";
"schwer belastete Schutzhäftlinge"und besonders für
"Vorbestrafte"und
"Asoziale". (Czech, S. 71)
Besprechung im Reichssicherheitshauptamt in Berlin über den sog. 3. Nahplan.
Heydrich drängt darauf, die polnische und jüdische Bevölkerung der eingegliederten Ostgebiete (ehem. polnische Westgebiete, vor allem Wartheland und Ostoberschlesien) möglichst schnell in das Generalgouvernement "umzusiedeln"
, da zur gleichen Zeit mehr als 400.000 "Volksdeutsche"
aus Osteuropa in den neuen Ostgebieten angesiedelt werden sollen.
Als Ergebnis wird festgehalten:
"Umsiedlung"nur mit dem RSHA, das seinerseits Verbindung mit sämtlichen beteiligten Stellen im Reich hält.
"beschleunigt, also noch während des Krieges, wegen der in Wien herrschenden Wohnungsnot") ins GG deportiert werden sollen. Außerdem sollen rund 200.000 Menschen innerhalb des GG zwangsweise umgesiedelt werden, um Platz für Wehrmachtszwecke zu schaffen.
Die Vertreter des GG erheben gegen die geplanten Umsiedlungen grundsätzlichen keinen Einwand, nachdem "auf Grund der allgemeinen Führerrichtlinie"
die massenhafte Aufnahme von "unerwünschten"
Menschen aus dem Reich als "vordringlichste Aufgabe"
des GG für 1941 definiert wurde.
Auf Grund der Erfahrungen des Vorjahres betonen die Vertreter der GG jedoch, "daß die bisher geplante Form der Umsiedlung für das GG nicht tragbar sei. Es müsse Wert darauf gelegt werden, daß vor allem die umzusiedelnden Familien einigermaßen zureichend gekleidet und für die erste Zeit mit Nahrungsmitteln versehen seien."
(Präg, S. 327-328; IMT, PS-2233)
Der 3. Nahplan betraf insgesamt nur relativ wenig Juden, weil die deutschen Behörden die meisten bereits enteignet und ghettoisiert hatten; ihr Abtransport konnte also weder geeignete Wohnungen noch Arbeitsplätze für Volksdeutsche freimachen. - Die Planungsziele wurden bei weitem nicht erreicht. (Aly, Endlösung, S. 202-203 und S. 255-256)
Auf deutsche Anordnung wird eine Meldepflicht für alle im Land ansässigen Juden eingeführt. 159.806 Personen werden erfaßt.
Besprechung Franks mit Polizei/SD-Chef Krüger über die "Einsiedlung"
von etwa 800.000 Polen und Juden ins GG.
Krüger verneint Franks Frage, ob die notwendigen Voraussetzungen hinsichtlich Ernährung und Bekleidung der Abgeschobenen von Seiten des Reiches erfüllt werden würden. Frank erklärt, damit werde das GG "vor neue schwierige Probleme gestellt werden. An sich brauche aber die Lage vorläufig nicht als katastrophal angesehen zu werden, vor allem dann, wenn das Reich auf die dem GG dadurch entstehenden Schwierigkeiten entsprechend Rücksicht nehme."
(Präg, S. 318-319)
Besprechung Franks mit dem Direktor des Instituts für Deutsche Ostarbeit, Dr. Coblitz, und dessen Referenten.
Frank führt aus: "Es sei selbstverständlich, daß Gebiete wie Oberschlesien, Warthegau, Südostpreußen und Danzig das Problem einer fremden Volksschicht spüren. Gelöst sei dieses Problem jedoch nirgends. Der Vorschlag, es dadurch zu lösen, daß man die fremdvölkischen Individuen wegtransportiere, sei im vollen Umfang nicht durchführbar. Das Generalgouvernement mit seinen nicht ganz 100.000 qkm sei nicht imstande, 6-7 Millionen Polen aus dem deutschen Reichsgebiet aufzunehmen. Es handle sich schon bei dem Hereintransport von 800.000 Polen, wie er jetzt beabsichtigt sei, um ein unter ungeheuersten Schwierigkeiten in Gang zu setzendes Unternehmen, dessen Ausgang man heute noch nicht kennt."
(IMT, 2233-PS; Präg S. 321ff.)
Stellungnahme der Abteilungen Innere Verwaltung und Raumordnung des GG zu der Besprechung, die am 8. Januar im RSHA stattfand.
"hereinströmenden Menschenmassen"sei nicht zu gewährleisten. Schon jetzt werde gemeldet, daß mehrere zehntausend zwangsweise Umgesiedelte illegal in den Warthegau zurückgekehrt seien.
"Zur Vermeidung von Katastrophen, die unter allen Umständen gegen die Interessen des Reiches ausschlagen würden", müßten die Kreis- und Stadthauptleute für die Unterbringung der in ihren Bezirk kommenden Evakuierten sorgen. Das könne mangels zusätzlichen Wohnraums hauptsächlich nur in der Form erfolgen, daß die neu Ankommenden
"verteilt werden auf die allerdings schon überbelegten Quartiere der ansässigen Familien".
"notwendigste"Verpflegung für die neu Eintreffenden muß
"unter allen Umständen"sichergestellt werden.
"Die arbeitsfähigen Evakuierten müssen sofort an die Arbeit gebracht werden."-
"Die lediglich zwecks Beschäftigung der Evakuierten durchgeführten Arbeitsvorhaben, deren produktiver Wert in vielen Fällen zweifelhaft ist, können nicht im wesentlichen aus Mitteln des GG oder der Gemeinden und Gemeindeverbände bestritten werden. Die Hilfe des Reiches hierfür muß angestrebt werden."(IMT, 2233-PS; Präg, S. 321ff)
"Judentransport"
aus Wien in den Distrikt Lublin mit 1.034 Menschen.
Insgesamt kamen im Generalgouvernement im Februar und März 1941 rund 7.000 Juden aus Österreich an. Die Deportation der Wiener Juden ins GG war von Hitler Anfang Dezember 1940 angeordnet worden.
Sondersitzung in Krakau betr. "Einsiedlung"
von Polen und Juden aus den annektierten polnischen Westgebieten in das GG.
Frank erklärt: "In einem Zeitpunkt, in dem das GG unter den ungewöhnlichsten und schwierigsten wirtschaftlichen, transportmäßigen, allgemein politischen und wehrmäßigen Bedingungen sein Leben friste, stelle es eine kaum erträgliche Mehrbelastung da, Hunderttausende eines fremdvölkischen und fremdrassigen Bereiches in das Gebiet des GG aufzunehmen. Diese Menschen werden in Deutschland enteignet und kommen als Enteignete hierher, in ein Gebiet, in dem sie an sich keinerlei Chance sehen können, ihr Leben irgendwie neu aufzubauen."
Hitler habe ihm am 4. November und bei einer späteren Besprechung im Dezember gesagt, "daß die Poleneinsiedlung in das GG in seiner Politik liege und daß die zur Durchführung dieser Einsiedlung notwendigen Maßnahmen noch während des Krieges ergriffen werden müssen, weil sie nach dem Kriege mit internationalen Schwierigkeiten verbunden wären."
- Zugleich habe ihm Hitler aber versichert, daß das GG das, was es an Nahrungsmitteln und sonstiger Unterstützung brauche, erhalten werden.
Polizei- und SD-Chef Krüger berichtet über die Besprechung im RSHA am 8. Januar: "Insgesamt komme man auf eine Bewegung von einer Million Menschen innerhalb eines Jahres. Praktisch bedeute das zwei Züge täglich mit je 1.000 Personen. Bei der Besprechung im RSHA sei von allen Seiten gefragt worden, ob das Reichsverkehrsministerium diesen Anforderungen entsprechen könne."
Der Vertreters des Ministerium habe dies in Aussicht gestellt, "vorausgesetzt, daß nicht durch irgendwelche Sonderwünsche der Wehrmacht irgendeine Störung eintrete."
"Im Einzelnen sei festgelegt worden, daß bis zum 1. Mai dieses Jahres auszusiedeln sind: aus Ostpreußen 30.000, aus Schlesien 24.000, aus Danzig-Westpreußen 40.000, aus dem Warthegau 90.000, insgesamt also 184.000 Menschen. Im Rahmen der Evakuierung der Truppenplätze für die Wehrmacht seien auszusiedeln aus Ostpreußen 8.500, aus Schlesien 10.000, aus Danzig-Westpreußen 27.000, aus dem Warthegau 19.000, insgesamt 64.500."
"Staatssekretär Dr. Bühler erklärt, daß er es für unmöglich halte, eine Millionen Menschen in der beabsichtigten Weise auf das Gebiet des GG aufzuteilen. Die Belastung in sicherheitsmäßiger, seuchenpolizeilicher und ernährungspolitischer Beziehung sei derart groß, daß man auf die Dauer ohne Unruhen nicht auskommen werde. Er schlage vor, große Arbeitsvorhaben anzusetzen und die Evakuierten in Arbeitslagern unterzubringen. (...)
Präsident Westerkamp erwähnt zur Frage der Unterbringung noch, daß man sich mit dem Gedanken trage, den nötigen Platz dadurch freizumachen, daß man die Juden enger zusammentreibe in Ghettos.
Präsident Westerkamp bemerkt, daß ihn der Amtschef des Distrikts Warschau mit großem Ernst auf die Verhältnisse im Ghetto von Warschau hingewiesen habe. Die Nachrichten über die Zustände im Ghetto seien allerdings insofern widersprechend, daß von der einen Seite behauptet werde, es habe jegliche Lebensmittelzufuhr aufgehört, während nach anderen Meldungen noch genügend Lebensmittel vorhanden sein sollen."
Generalgouverneur Frank will die Entscheidung, ob das Warschauer Ghetto beibehalten oder aufgelöst werden soll, von dem Ergebnis seiner demnächst dort stattfindenden Besichtigung abhängig machen. "Auf keinen Fall könne er es zulassen, daß eine Stadt wie Warschau völlig verpestet werde."
(IMT, 2233-PS; Präg, S. 326-328)
Franks Staatssekretär Bühler gibt einen Erlaß über die "Evakuierung von Polen und Juden ab dem 1.2.1941"
heraus. Demnach ist "mit der Ankunft von täglich zwei Zügen mit je 1.000 Personen im GG zu rechnen"
. "Evakuierte Juden"
seien "getrennt von den Polen zu halten und gesondert zu behandeln"
. (Aly, Endlösung, S. 217)
Im sog. jüdischen Wohnbezirk (Ghetto) von Warschau leben nach Angaben des Judenrats etwa 410.000, nach deutschen Schätzungen zwischen 470.000 und 590.000 Menschen. Es gibt in diesem Gebiet ungefähr 27.000 Wohnungen mit einem Durchschnitt von 2,5 Zimmern. Demnach müssen sich, wenn man nur die vom Judenrat angegebene niedrigere Bevölkerungszahl zugrunde legt, im Durchschnitt sechs Menschen ein Zimmer teilen. Die deutschen Behörden beabsichtigen, zusätzlich 60.- 70.000 Juden aus dem Westteil des Distrikts Warschau uin das Ghetto zu zwingen.
Der SD meldet über die Reaktionen auf den neu angelaufenen antisemitischen Propagandafilm "Der ewige Jude": Der Film sei aufgrund der ausführlichen Vorankündigungen in Presse und Rundfunk "von der Bevölkerung mit großer Spannung erwartet worden"
. Von den Besuchern sei immer wieder hervorgehoben worden, daß der Film den hochgespannten Erwartungen durchaus entsprochen habe und "daß der Film aufklärender, überzeugender und einprägsamer gewirkt habe als viele antijüdische Schriften"
.
"Geradezu befreit und begeistert sei - nach einer Meldung aus München - während des Filmes applaudiert worden, als der Führer bei der Stelle einer seiner Reden gezeigt wurde, mit der er voraussagte, daß ein neuer Krieg nur das Ende und die Vernichtung des Judentums zur Folge haben könne."
(Meldungen aus dem Reich, Nr. 155, S. 1917-1919)
Der Leitung der Abteilung Umsiedlung (in Warschau), Schön, erklärt: "Wir wollen der Welt zeigen, daß wir im Rahmen unserer kolonisatorischen Arbeit mit dem Judenproblem, auch wenn es als Massenproblem auftritt, fertig zu werden in der Lage sind. (...) Der jüdische Wohnbezirk in Warschau stellt in seiner Entwicklung praktisch eine Vorstufe der vom Führer geplanten Ausnützung der jüdischen Arbeitskräfte in Madagaskar dar."
Von den infolge der "Ghettobildung zunächst arbeitslos gewordenen Juden"
könnten bald 200.000 außerhalb des Ghettos "kolonnenweise zum Einsatz gebracht werden"
. Bereits in naher Zukunft sollte damit "eine 100prozentige Ausnutzung dieser Arbeitskräfte"
gewährleistet sein. (Aly, Endlösung, S. 218; Okkupationspolitik/Polen, S. 194)
Das bulgarische Parlament verabschiedet das innenpolitisch umstrittene antijüdische "Gesetz zum Schutz der Nation"
, das vom König am selben Tag ratifiziert wird. Die Definition der Juden folgt im wesentlichen den deutschen Rassengesetzen.
Die Regelungen wurden, soweit es die Berufstätigkeit von Juden anging, in der Praxis relativ "großzügig"
gehandhabt, da die bulgarische Wirtschaft und Gesellschaft in vielen Bereichen überhaupt nicht auf die Juden verzichten konnte.
Vermerk von Eichmanns Mitarbeiter Dannecker über die Errichtung eines "Zentralen Judenamtes"
in Frankreich.
"Gemäß dem Willen des Führers soll nach dem Kriege die Judenfrage innerhalb des von Deutschland beherrschten oder kontrollierten Teils Europas einer endgültigen Lösung zugeführt werden."
- Deshalb habe Heydrich den "Auftrag zur Vorlage eines Endlösungsprojektes erhalten"
.
"Fest steht, daß es sich bei der Ausführung um eine Riesenarbeit handelt, deren Erfolg nur durch sorgfältigste Vorbereitungen gewährleistet werden kann. Diese müssen sich sowohl auf die einer Gesamtabschiebung der Juden vorausgehenden Arbeiten als auch auf die Planung einer bis ins einzelne festgelegten Ansiedlungsaktion in dem noch zu bestimmenden Territorium erstrecken."
(Klarsfeld, S. 361f.)
Eine bewaffnete Revolte der faschistischen "Eisernen Garde"
wird von heftigen antijüdischen Gewalttaten begleitet. Allein in Bukarest sollen bis zu 700 Juden getötet worden sein. Der Putsch wird - mit deutscher Zustimmung - durch die rumänische Armee niedergeworfen.
Rede Franks auf einer NSDAP-Kundgebung in Lublin.
"Von den Juden rede ich nicht; sie sind nicht mehr interessant genug. Ob sie nach Madagaskar kommen oder sonstwohin, das alles interessiert uns nicht. Wir sind uns klar, daß dieser Mischmasch asiatischer Abkömmlinge am besten wieder nach Asien zurücklatschen soll, wo er hergekommen ist. (Heiterkeit)
Solange die Juden hier sind, sollen sie arbeiten, freilich nicht in dem Sinne, wie die Juden es früher getan haben. Hier appelliere ich an Ihre Entschlossenheit. Wir haben immer noch Reste von Humanitätsphantasten und solchen, die aus lauter echt deutscher Gutmütigkeit die Weltgeschichte zu verschlafen pflegen. Das kann man von uns nicht verlangen, die wir mit dem Führer seit 20 Jahren in diesem Kampfe stehen, daß wir noch irgendwelche Rücksicht auf die Juden nehmen." (Präg, S. 330-331)
Beamte des Reichsrechnungshofs beginnen mit einer 14tägigen Wirtschaftsprüfung der Ghettoverwaltung in Lodz. Den Auftrag hatte der Reichsfinanzminister im November 1941 erteilt, da er befürchtete, der Augenblick rücke näher, "in dem der Unterhalt der Juden der öffentlichen Hand zur Last fällt".
In ihrem Abschlußbericht stellen die Prüfungsbeamten im Februar 1941 fest: "Die zuständigen örtlichen deutschen Behörden waren sich darüber im klaren, daß das Problem der Befriedung und Eindeutschung sowie des Aufbaus des Wirtschaftslebens der Stadt nur im Zusammenhang mit der restlosen Aussiedlung oder vorübergehend auch mit der Isolierung des Judentums gelöst werden konnte. (...) Darüber, wie sich die Verhältnisse in Zukunft gestalten werden, kann Endgültiges nicht gesagt werden."
Die Vertreter des Rechnungshofs gehen von der Annahme aus, "daß ein größerer Teil arbeitsunfähiger Ghettobewohner im Frühjahr 1941 in das Generalgouvernement evakuiert wird"
. (Aly, Endlösung, S. 265-266)
Ein erneutes Anwachsen der jüdischen Bevölkerung in Baden (nach den Massenabschiebungen nach Frankreich im Oktober 1940) muß verhindert werden. Neu zuziehende Juden oder Mischlinge ersten Grades jüdischen Glaubens (sog. Geltungsjuden, d.h. sie galten im Sinn der Rassengesetzgebung als Juden) sollen von der Polizei zum Verlassen angehalten werden. (Walk, S. 333)
"Machtergreifung"im Sportpalast
"Und nicht vergessen möchte ich den Hinweis, den ich schon einmal, am 1. September 1939 im deutschen Reichstag (tatsächlich am 30.1.39 - Anm. d. Red.), gegeben habe, den Hinweis darauf nämlich, daß, wenn die andere Welt von dem Judentum in einen allgemeinen Krieg gestürzt würde, das gesamte Judentum Seine Rolle in Europa ausgespielt haben wird! Sie mögen auch heute noch lachen darüber, genau so wie sie früher über meine Prophezeiungen lachten. Die kommenden Monate und Jahre werden erweisen, daß ich auch hier richtig gesehen habe. Schon jetzt ergreift unsere Rassenerkenntnis Volk um Volk und ich hoffe, daß auch diejenigen Völker, die heute noch in Feindschaft gegen uns stehen, eines Tages ihren größeren inneren Feind erkennen werden und daß sie dann doch noch in eine Front mit uns eintreten werden: Der Front gegen die internationale jüdische Ausbeutung und Völkerverderbung!" (Domarus, S. 1658ff)
Die Kinderbeihilfe wird nur an Personen deutschen oder artverwandten Blutes gezahlt, darunter an alle europäischen Volksgruppen, außer Juden, Zigeunern und Mischlingen fremder Rassen. (Walk, S. 334)
"Beim Führer. (...) Mit Bouhler (Leiter der "Euthanasie"-Aktion T4) Frage der stillschweigenden Liquidierung von Geisteskranken besprochen. 80.000 sind weg, 60.000 müssen noch weg. Das ist eine harte, aber auch eine notwendige Arbeit. Und sie muß jetzt getan werden. (Fröhlich, I.4, S. 485)
"Während von der deutschen Luftwaffe seit dem 8. August über 43.000.000 kg Sprengstoff auf kriegswichtige Ziele in mehr als 2.000 Angriffsunternehmungen auf die Britischen Inseln abgeworfen wurden, betrug die vom Feinde abgeworfene Bombenlast nur rund ein Fünfundzwanzigstel dieser Menge."
Britische Truppen nehmen Bardia in Libyen ein. Das italienische Oberkommando bittet um Entsendung deutscher Panzertruppen. Hitler gibt am 9. Januar den Befehl zur unmittelbaren Vorbereitung dieses Unternehmens.
Beginn der britischen Offensive gegen Italiens Positionen in Ostafrika (Eritrea, Äthiopien, Somali-Kolonie) von Sudan und Kenia aus. Am 6. April fällt Addis Abeba; am 18. Mai kapitulieren die italienischen Hauptkräfte. Insgesamt gehen 185.000 italienische Soldaten in Gefangenschaft.
Weltkrieg: In Nordafrika beginnen die britischen Streitkräfte den Angriff auf das eingeschlossene Tobruk. Die Festung wird am folgenden Tag eingenommen; 25.000 italienische Soldaten werden gefangen genommen.
Beginn mehrwöchiger geheimer britisch-amerikanischer Generalstabsbesprechungen in Washington über eine gemeinsame Kriegführung für den Fall eines amerikanischen Kriegseintritts. Es wird ein gemeinsamer Kriegsplan erarbeitet, dem die Überzeugung zugrunde liegt, daß die Sicherung der Zufahrtswege zu den Britischen Inseln über den Nordatlantik die Basis einer gemeinsamen Strategie sein müsse. Der europäische Kriegsschauplatz soll auf jeden Fall Priorität (vor dem Pazifik im Fall einer Konfrontation mit Japan) haben. Die amerikanische Marine soll baldmöglichst die Verteidigung des nordatlantischen Raumes übernehmen, damit die britische Flotte für einen vollen Einsatz im Mittelmeer frei wird.
Es wird der Austausch von Militärmissionen beschlossen, die unmittelbar nach einem amerikanischen Kriegseintritt zu einem gemeinsamen Führungsstab erweitert werden sollen. Außerdem werden Abmachungen über die Verteilung und Stationierung der in Amerika produzierten Flugzeuge auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen sowie über die Kooperation zwischen den Luftstreitkräften der beiden Staaten getroffen.