Baubeginn des Vernichtungslagers Belzec, an der Eisenbahnlinie Lublin-Llow/Lemberg gelegen. Im Mai 1940 hatte die SS dort einen Lagerkomplex für jüdische Zwangsarbeiter eingerichtet, die zum Bau von Festungsanlagen und Panzergräben an der deutsch-sowjetischen Demarkationslinie eingesetzt wurden. Etwa seit Mitte März 1942 waren die Gaskammern von Belzec in Funktion. Im Dezember 1942 wurde das Vernichtungslager aufgelöst. Zwischen Dezember 1942 und Frühjahr 1943 wurden die Massengräber geöffnet und die Leichen verbrannt, um die Spuren des Massenmords zu verdecken. Die Gesamtzahl der Todesopfer von Belzec wird auf 600.000 geschätzt, fast ausschließlich Juden sowie einige hunderte oder einige tausend Zigeuner. (EdH, S. 175 und 180)
In Brest-Litowsk (Weißrußland) wird ein großes und ein kleines Ghetto errichtet, die einen Monat später abgeriegelt werden. Am 15. Oktober 1942 beginnt die Deportation der Bewohner und die Auflösung des Ghettos.
Entlassung der Juden aus Theater, Opernhäusern und Orchestern.
Während mehrerer "Aktionen"
der Deutschen in Wilna (Litauen) werden 33.500 Juden getötet; das Ghetto Nr. 2, in dem die "nicht Arbeitsfähigen"
untergebracht sind, wird aufgelöst.
In Grodno (Weißrußland) werden zwei Ghettos errichtet - "A" für (ausgebildete) Arbeiter und "B" für "Nichtproduktive"
, d.h. nicht nur für nicht arbeitsfähige, sondern auch für arbeitsmäßig nicht benötigte Menschen.
Aus Wien werden rund 1.000 Menschen in das Ghetto von Lodz deportiert.
"Die Stadt Wilna hat eine Viertelmillion Einwohner, davon fast ein Viertel Juden. Allerdings sind die Reihen der Juden von den Litauern nach dem Einmarsch der deutschen Truppen sehr stark gelichtet worden. Die Juden haben sich in der Hauptsache als Spitzel und Angeber der GPU betätigt, und ungezählte nationale und intellektuelle Litauer haben ihnen den Tod zu verdanken. Das Rachegericht, das die Litauer und auch die Polen, die vorläufig noch die Mehrheit in dieser Stadt ausmachen, an ihnen vollzogen haben, ist grauenhaft gewesen. Zu Tausenden sind sie niedergeschossen worden und werden jetzt noch zu Hunderten füsiliert. Sie sind mittlerweile in ihre Ghettos zusammengetrieben worden. Daß man sie noch nicht alle niedergemacht hat, liegt nur daran, daß ausschließlich sie das ganze Wilnaer Handwerk beherrschen, die Litauer selbst sich zu handwerklichen Arbeiten nicht eignen und man geradezu auf die Juden angewiesen ist. (...)
Die Juden sind die Läuse der zivilisierten Menschheit. Man muß sie irgendwie ausrotten, sonst werden sie immer wieder ihre peinigende und lästige Rolle spielen. Nur wenn man mit der nötigen Brutalität gegen sie vorgeht, wird man mit ihnen fertig. Wo man sie schont, wird man später ihr Opfer sein." (Fröhlich, II.2, S. 221-222)
Schirach hatte Hitler am 31. Oktober über Gegensätze zwischen einheimischen Wiener und zugezogenen Deutschen aus dem Altreich berichtet, die insbesondere auf die Wohnungsnot zurückzuführen seien. Hitler wolle, so Bormann, daß die Erörterung solcher Gegensätze rücksichtslos unterbunden werde. "Sie sollten, betonte der Führer, Ihre Aufgabe in Wien nicht in der Schaffung neuer Wohnviertel sehen, sondern in der Bereinigung der bestehenden Verhältnisse. Zunächst seien baldigst in Verbindung mit Reichsführer SS Himmler alle Juden abzuschieben, anschließend alle Tschechen und sonstigen Fremdvölkischen, die eine einheitliche politische Ausrichtung und Meinungsbildung der Wiener Bevölkerung ungemein erschwerten. Wenn Sie durch derartige Maßnahmen die Einwohnerzahl Wiens auf 1,5 bis 1,4 Millionen herabdrückten, so würde dadurch am besten und am leichtesten und am raschesten die Wohnungsnot in Wien behoben."
(Bundesarchiv Koblenz, R 43 II/598 (Reichskanzlei), Bl. 70)
In Berditschew werden weitere 2.000 Juden ermordet; nur noch 150 Handwerker bleiben am Leben.
Vom 6. Oktober bis 4. November wurden 19.827 Juden, in der Mehrzahl ältere Menschen, in das Ghetto von Lodz eingeliefert. Insgesamt kamen 20 Sonderzüge mit durchschnittlich 1.000 Personen an. Im einzelnen handelte es sich um 5.000 Menschen aus Wien, 5.000 aus Prag, 4.187 aus Berlin, 2.007 aus Köln, 512 aus Luxemburg, 1.113 aus Frankfurt, 1.034 aus Hamburg und 984 aus Düsseldorf.
Von diesen rund 20.000 Menschen wurden bis Ende Mai fast 11.000 in das Vernichtungszentrum Chelmno (etwa 70 km von Lodz entfernt) gebracht und dort ermordet; mehr als 6.000 der Deportierten kamen im Ghetto von Lodz um. (Benz, Dimension, S. 44-45)
"Juden, die nicht in volkswirtschaftlich wichtigen Betrieben beschäftigt sind, werden in den nächsten Monaten in eine Stadt in den Ostgebieten abgeschoben. Das Vermögen der abzuschiebenden Juden wird zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen." (Adler, S. 183)
Bis zum 9. November werden etwa 5.000 Sinti und Roma ins Ghetto von Lodz eingeliefert und in einen abgeriegelten Häuserblock des Ghettogebietes, das sogenannte 'Zigeunerlager', gesperrt. Mehr als die Hälfte sind Kinder. Innerhalb von nicht einmal zwei Monaten sterben über 600 von ihnen an Hunger und Typhus oder werden ermordet. (Lodz, S. 279)
In Kolomyja (Ukraine) werden mehrere hundert Juden festgenommen und außerhalb der Stadt erschossen.
Man werde im Laufe des Winters wohl zu
"rigorosen Maßnahmen"gegen die sowjetischen Kriegsgefangenen greifen. "Ernähren können wir die in unserer Hand befindlichen etwa 3 1/2 Millionen Gefangenen ja doch nicht. Die Bevölkerung ist für ein radikales Vorgehen gegen sie durchaus zu haben; denn wenn die Deutschen auch sentimental sind, so glaube ich doch nicht, daß sie bereit wären, auf ihr Fleisch und auf ihr Fett zu verzichten, um 3 1/2 Millionen sowjetische Brandschatzer, Straßendiebe und Wegelagerer zu ernähren." (Fröhlich, II.2, S. 241)
In Minsk holt die SS 12.000 jüdische Menschen aus ihren Häusern und erschießt sie außerhalb der Stadt. Die Mordaktion dient unmittelbar dazu, im Ghetto Platz für die bevorstehenden Deportationen aus Deutschland zu schaffen.
In Rowno werden 21.000 jüdische Menschen zusammengetrieben und in einem 6 km von der Stadt entfernten Wald erschossen. Der zuständige deutsche Kommissar hatte dem Judenrat drei Tage vorher mitgeteilt, die Juden ohne "Arbeitsschein"
sollten zur Arbeit in andere Orte gebracht werden.
Die etwa 5.000 Menschen, die das Massaker überlebten, wurden in ein enges Ghetto gesperrt, in dem sich bis zu sieben Familien eine Wohnung teilen mußten. (EdH, S. 1246-1247)
Zwischen 3.000 und 5.000 Juden aus Dwinsk (Lettland) werden im Wald von Pogulanka, 8 km von der Stadt entfernt, erschossen.
Die Mordaktion richtete sich in erster Linie gegen die verschiedenen Gruppen von "Nichtarbeitsfähigen"
, Arbeitslosen oder nicht "kriegswichtig"
Beschäftigten. Auch die Familienmitglieder der noch für die Deutschen Arbeitenden wurden ermordet.
Ende November wurde das Ghetto wegen einer Typhus-Epidemie von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Als die Quarantäne im Frühjahr 1942 nach vier Monaten aufgehoben wurde, hatten noch etwa 1.000 Juden überlebt. (EdH, S. 375)
In Rowno werden 21.000 jüdische Menschen zusammengetrieben und in einem 6 km von der Stadt entfernten Wald erschossen. Der zuständige deutsche Kommissar hatte dem Judenrat drei Tage vorher mitgeteilt, die Juden ohne "Arbeitsschein"
sollten zur Arbeit in andere Orte gebracht werden.
Die etwa 5.000 Menschen, die das Massaker überlebten, wurden in ein enges Ghetto gesperrt, in dem sich bis zu sieben Familien eine Wohnung teilen mußten. (EdH, S. 1246-1247)
Zwischen 3.000 und 5.000 Juden aus Dwinsk (Lettland) werden im Wald von Pogulanka, 8 km von der Stadt entfernt, erschossen.
Die Mordaktion richtete sich in erster Linie gegen die verschiedenen Gruppen von "Nichtarbeitsfähigen"
, Arbeitslosen oder nicht "kriegswichtig"
Beschäftigten. Auch die Familienmitglieder der noch für die Deutschen Arbeitenden wurden ermordet.
Ende November wurde das Ghetto wegen einer Typhus-Epidemie von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Als die Quarantäne im Frühjahr 1942 nach vier Monaten aufgehoben wurde, hatten noch etwa 1.000 Juden überlebt. (EdH, S. 375)
Die deutschen Behörden ordnen die Bildung eines Ghettos in Llow/Lemberg an; alle Juden der Stadt sollen bis zum 15. Dezember dorthin umgesiedelt werden. Während der "Aktion"
werden 5.000 ältere und kranke Menschen ermordet.
Aus Hamburg geht ein Deportationszug mit 990 Menschen nach Minsk (Weißrußland) ab.
In 23 Zügen werden ungefähr 23.000 Juden aus dem Deutschen Reich "nach Osten"
deportiert. In Riga (Lettland) kommen insgesamt 14 Züge aus Berlin, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Hannover, Kassel, Münster, Nürnberg, Stuttgart und Leipzig an. Fünf Transporte (aus Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg/Bremen enden in Minsk (Weißrußland). Vier zunächst für Riga bestimmte Züge aus Berlin, Breslau, Frankfurt/M. und München werden nach Kaunas/Kowno (Litauen) geschickt. (Benz, Dimension, S. 46-47)
Geplant war zunächst gewesen, in dieser Zeit insgesamt 50.000 Menschen "in die Gegend von Riga und Minsk"
zu deportieren, was vor allem an Transport- und Organisationsproblemen scheiterte.
Aus Düsseldorf geht ein Deportationszug mit 993 Menschen nach Minsk ab.
Aus Frankfurt/M. geht ein Deportationszug mit 1.042 Menschen nach Minsk ab.
Sämtliche in jüdischem Privatbesitz befindlichen Schreibmaschinen, Rechenmaschinen, Vervielfältigungsapparate, Fahrräder, Fotoapparate und Ferngläser sind zu erfassen und abzuliefern. Ausgenommen von der Ablieferungspflicht ist die Reichsvereinigung der Juden sowie jüdische Krankenbehandler und Personen, die diese Gegenstände im Arbeitseinsatz benötigen. (Walk, S. 355)
Der deutsche Gesandte in Bukarest, von Killinger, an das Auswärtige Amt.
Antonescu habe auf deutsche Bitte hin zugestimmt, daß die im Reichsgebiet lebenden Juden rumänischer Staatsangehörigkeit "nach Osten evakuiert"
werden können. Seine Regierung habe kein Interesse daran, daß diese Menschen nach Rumänien zurückkehren. (ADAP, Serie D, Bd. XIII.2, Nr. 466)
9.-10.000 Juden aus Slonim (Weißrußland) werden in der Nähe der Stadt von SD und Polizei, mit Unterstützung einer Wehrmachtseinheit, ermordet.
Ein Deportationszug mit 1.030 Menschen geht aus Berlin nach Minsk ab.
Das RSHA hatte sich im Oktober beschwert, daß Lohse die Ermordung von Juden in Libau/Liepaja (Lettland) untersagt habe. Am 31.10.41 hatte Rosenberg von Lohse einen Bericht zu dieser Sache angefordert. (IMT, PS-3663)
Lohse antwortet darauf am 15.11.41: "Ich habe die wilden Judenerschiessungen in Libau untersagt, weil sie in der Art ihrer Durchführung nicht zu verantworten waren. Ich bitte, mich zu unterrichten, ob Ihre Anfrage v. 31.10. als dahingehende Weisung aufzufassen ist, daß alle Juden im Ostland liquidiert werden sollen? Soll dieses ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht und wirtschaftliche Interessen (z.B. der Wehrmacht an Facharbeitern in Rüstungsbetrieben) geschehen? Selbstverständlich ist die Reinigung des Ostlandes von Juden eine vordringliche Aufgabe, ihre Lösung muß aber mit den Notwendigkeiten der Kriegswirtschaft in Einklang gebracht werden.
(IMT, PS-3663) (weiter s. 18.12.41)
Weder aus den Anordnungen zur Judenfrage in der 'braunen Mappe' noch aus anderen Erlassen konnte ich bisher eine solche Weisung entnehmen."
Aus Brünn (Protektorat Böhmen und Mähren) werden 1.000 Juden nach Minsk deportiert.
Dritte und abschließende Deportation der Juden aus Sarajevo. Etwa 3.000 Menschen werden abtransportiert und bis zum Januar 1942 im Konzentrationslager Jasenovac ermordet.
"Heydrich berichtet mir über Seine Absichten bezüglich der Abschiebung der Juden aus dem Reichsgebiet. Die Frage läßt sich doch schwieriger an, als wir zuerst vermutet hatten. 15.000 Juden müssen sowieso in Berlin bleiben, da sie bei kriegswichtigen und lebensgefährlichen Arbeiten beschäftigt sind. Auch eine Reihe von alten Juden können nicht mehr nach dem Osten abgeschoben werden; für sie soll ein Judenghetto in einer kleinen Stadt im Protektorat eingerichtet werden. Bei der dritten Rate, die Anfang des nächsten Jahres fällig wird, soll dann nach dem von mir vorgeschlagenen Verfahren vorgegangen werden, nämlich städteweise zu räumen, so daß, wenn in einer Stadt die Evakuierung beginnt, sie auch möglichst bald beendet ist und die dadurch hervorgerufene Belastung der öffentlichen Meinung sich nicht allzu lange und allzu schädlich auswirkt. Heydrich geht auch in dieser Frage sehr konsequent vor." (Fröhlich, II.2, S. 309)
408 Juden aus Hamburg und 500 aus Bremen werden nach Minsk deportiert.
In Riga (Lettland) trennen die Deutschen die für sie arbeitenden Juden - insgesamt rd. 5.000 Menschen - vom Rest der Ghetto-Bewohner und bringen sie zu einem umzäunten Gebiet in der Nordostecke des Ghettos, das drei Tage vorher von seinen Bewohnern geräumt worden war. Dies Gebiet wird als "kleines Ghetto"
bezeichnet. (EdH, S. 1230)
Die Pariser SD-Stelle bittet das RSHA um "baldige Stellungnahme"
in folgender Angelegenheit:
"An der spanischen Grenze sind Juden aus dem Reichsgebiet angehalten worden, die zwar die deutschen Ausreisepapiere, aber nicht die nötigen überseeischen Einreisedevisen besitzen. Aus diesem Grunde wird ihnen die Durchreise durch Spanien und Portugal verweigert. Da sich die Juden im besetzten Küstengebiet ebenfalls nicht aufhalten dürfen, habe ich ihre Internierung angeordnet. Ich bitte in Zukunft solche Transporte zu unterbinden, da sie den hier getroffenen Anordnungen widersprechen."
Am 24.11.41 fragt daraufhin Eichmann an, "aus welchen Orten des Reichsgebietes die angehaltenen Juden stammen, bzw. wo sie sich zuletzt aufgehalten haben, damit ich in der Lage bin, die zuständigen Stapostellen zu unterrichten und die entsprechende Behandlung bzw. Zurücknahme dieser Juden zu veranlassen."
(Adler, S. 30-31)
Alle jüdischen Gefangenen sind sechs Wochen vor ihrer Entlassung aus der Vollzugsanstalt der Geheimen Staatspolizei zu melden, damit über ihre weitere Behandlung entschieden werden kann. (Walk, S. 356)
Ab März 1943 bedeutet das "lebenslange"
Einweisung nach Auschwitz oder Majdanek.
7.000 jüdische Menschen aus Minsk werden in der Nähe der Stadt ermordet.
Befehl des Feldmarschalls von Manstein, Kommandant der 11. Armee der Armeegruppe Süd in der UdSSR.
Deutschland stehe in einem "Kampf auf Leben und Tod gegen das bolschewistische System"
. Dieser Kampf gehe auch hinter der Front weiter. "Das Judentum bildet den Mittelsmann zwischen dem Feind im Rücken und den noch kämpfenden Resten der Roten Wehrmacht und der Roten Führung. Es hält stärker als in Europa alle Schlüsselpunkte der politischen Führung und Verwaltung, des Handels und des Handwerks besetzt und bildet weiter die Zelle für alle Unruhen und möglichen Erhebungen.
Das jüdisch-bolschewistische System muß ein für alllemal ausgerottet werden. Nie wieder darf es in unseren europäischen Lebensraum eingreifen.
Der deutsche Soldat hat daher nicht allein die Aufgabe, die militärischen Machtmittel dieses Systems zu zerschlagen. Er tritt auch als Träger einer völkischen Idee und Rächer für alle Grausamkeiten, die ihm und dem deutschen Volk zugefügt wurden, auf."
Der Kampf hinter der Front werde noch nicht ernst genug genommen. Es dürften keine Lebensmittel an die hungernde Bevölkerung und an Kriegsgefangene - "soweit sie nicht im Dienste der deutschen Wehrmacht stehen"
- abgegeben werden.
"Für die Notwendigkeit der harten Sühne am Judentum, dem geistigen Träger des bolschewistischen Terrors, muß der Soldat Verständnis aufbringen. Sie ist auch notwendig, um alle Erhebungen, die meist von Juden angezettelt werden, im Keime zu ersticken." (IMT, PS-4064)
Von Manstein wurde 1949 von einem britischen Militärgericht zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, doch wurde er schon nach vier Jahren wieder freigelassen.
"Auch bezüglich der Judenfrage stimmt der Führer völlig mit meinen Ansichten überein. Er will eine energische Politik gegen die Juden, die uns allerdings nicht unnötige Schwierigkeiten verursacht. Evakuierung der Juden soll stadtweise vorgenommen werden. Es ist also noch unbestimmt, wann Berlin an die Reihe kommt; aber wenn es an die Reihe kommt, dann soll die Evakuierung auch möglichst schnell zu Ende geführt werden. Bezüglich der jüdischen Mischehen, vor allem in Künstlerkreisen, empfiehlt der Führer mir etwas reserviertes Vorgehen, da er der Meinung ist, daß diese Ehen sowieso nach und nach aussterben und man sich darüber keine grauen Haare wachsen lassen soll." (Fröhlich, II.2, S. 340-341)
Aus Wien geht ein Deportationszug mit etwa 1.000 Menschen nach Kaunas/Kowno (Litauen) ab.
In Theresienstadt werden 340 junge jüdische Männer zum Bau des geplanten Ghettos eingesetzt.
"nach Osten"Deportierten)
Gründung der Zwangsvereinigung Association de Juifs en Belgique als Trägerin der Wohlfahrtspflege und des Schulwesens sowie allgemein als "Ansprechpartnerin"
der deutschen Besatzungsstellen. - Einige Tage später ordnen die Deutschen die Entfernung aller jüdischen Kinder aus den öffentlichen Schulen an.
Als Ciano die Hungersnot in Griechenland erwähnt, empfiehlt Göring, diese Frage nicht so ernst zu nehmen. In Deutschland würde man sich auch nicht darüber aufregen, daß die sowjetischen Kriegsgefangenen verhungerten. "In diesem Jahre werden 20 bis 30 Millionen Menschen in Rußland verhungern. Vielleicht ist das gut so, da bestimmte Völker dezimiert werden müssen."
(Les Archives Secrètes du Comte Ciano 1936-1942, Paris 1948, S. 478)
In Kaunas/Kowno werden die Insassen von vier Deportationszügen aus München, Berlin, Frankfurt/M. und Breslau (insgesamt fast 3.940 Menschen) und eines Zuges aus Wien mit rd. 1.000 Menschen vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A erschossen. (Benz, Dimension, S. 46-47)
Gespräch des bulgarischen Außenministers Popoff mit Ribbentrop in Berlin.
Popoff wünscht, die Frage der Behandlung von Juden ausländischer Staatsangehörigkeit gemeinsam zu regeln. Ribbentrop kündigt an, "daß am Ende des Krieges sämtliche Juden Europa würden verlassen müssen. Dies sei ein unabänderlicher Entschluß des Führers und auch der einzige Weg, dieser Frage Herr zu werden, da sie nur global einer umfassenden Lösung zugeführt werden könne und Einzelmaßnahmen wenig hülfen. Im übrigen solle man auf die Proteste wegen der Juden fremder Staatsangehörigkeit nicht allzu viel Wert legen. Wir ließen uns jedenfalls auf derartige Proteste von amerikanischer Seite nicht mehr ein."
(ADAP, Serie D, Bd. XIII, Nr. 504)
In Charkow (Ukraine) trifft das Sonderkommando 4 a unter Paul Blobel ein und beginnt mit der systematischen Ermorderung der jüdischen Einwohner.
Juden wird verboten, über ihr bewegliches Vermögen zu verfügen. Sie haben von Verfügungen Mitteilung zu machen, die nach dem 15. Oktober 1941 stattfanden. In Ausnahmefällen können Verfügungen besonders genehmigt werden. Zuwiderhandlungen werden schwer bestraft.
Das Verbot gilt nicht für Juden, die in Mischehen leben, und solche ausländischer Staatsangehörigkeit. (Walk, S. 357)
"Die Meinungsäußerungen zu den Aufnahmen jüdischer (sowjetischer) Gefangener (in der Wochenschau) lassen, wie aus dem ganzen Reichsgebiet berichtet wird, die eindeutig ablehnende Haltung der Bevölkerung gegen das Judentum erkennen. Verschiedentlich seien, wie öfters berichtet wird, Äußerungen gefallen, wie 'diese Kerle sollte man doch lieber gleich erschießen' ". (Meldungen aus dem Reich, S. 3035)
Vier Deportationszüge aus Berlin mit zusammen rund 5.000 Menschen fahren nach Riga.
Transport aus Wien mit etwa 1.000 jüdischen Menschen nach Minsk.
Besprechung im Reichsarbeitsministerium über den jüdischen Arbeitseinsatz. Mit Ausnahme der Arbeitseinsatzfähigen sollen alle 300.000 Jüdinnen und Juden aus dem Warthegau bis Ende März 1942 "abgeschoben" werden. (Aly, Vordenker, S. 511)
Der Mufti drängt auf eine öffentliche Erklärung der deutschen Regierung, daß sie die Unabhängigkeits- und Freiheitsbestrebungen der Araber unterstütze und für die "Beseitigung der national-jüdischen Heimat"
in Palästina eintrete.
Hitler: "Deutschland trete für einen kompromißlosen Kampf gegen die Juden ein. Dazu gehöre selbstverständlich auch der Kampf gegen die jüdische Heimstätte in Palästina, die nichts anderes sei als ein staatlicher Mittelpunkt für den destruktiven Einfluß der jüdischen Interessen. (...)
Deutschland sei entschlossen, Zug um Zug eine europäische Nation nach der anderen zur Lösung des Judenproblems aufzufordern und sich im gegebenen Augenblick mit einem gleichen Appell auch an außereuropäische Völker zu wenden."
Mit der Bitte, dies "in seinem tiefsten Herzen zu verschließen"
, erklärt Hitler dem Mufti:
"Er werde den den Kampf bis zur völligen Zerstörung des jüdisch-kommunistischen europäischen Reiches fortführen."
"Im Zuge dieses Kampfes würde zu einem heute noch nicht genau nennbaren, aber jedenfalls nicht fernen Zeitpunkt von den deutschen Armeen der Südausgang Kaukasiens erreicht werden."
"Sobald dieser Fall eingetreten sei, würde der Führer von sich aus der arabischen Welt die Versicherung abgeben, daß die Stunde der Befreiung für sie gekommen sei. Das deutsche Ziel würde dann lediglich die Vernichtung des im arabischen Raum unter der Protektion der britischen Macht lebenden Judentums sein."(ADAP, Serie D, Bd. XIII.2, Nr. 515)
Aus Nürnberg geht ein Deportationszug mit 820 Menschen (darunter 202 aus Würzburg) nach Riga ab.
Gründung der Zwangsvereinigung Union Générale des Israélites de France, die dem Generalkommissar Vallat unterstellt ist. Alle jüdischen Organisationen werden aufgelöst und ihr Besitz wird der Union übertragen.
Massenerschiessungen von rund 15.000 Juden, u.a. aus Berlin, im Wald von Rumbula, 8 km von Riga (Lettland) entfernt. Die Mordaktion wird am 8. und 9. Dezember fortgesetzt. Insgesamt werden 38.000 Menschen ermordet - 28.000 aus dem Rigaer Ghetto und 10.000 Deportierte aus dem Reichsgebiet.
In Chelmno (umbenannt in Kulmhof) trifft das "Sonderkommando Lange"
ein und beginnt mit der Einrichtung einer provisorischen Vernichtungsanlage, die unter Einsatz von Gaswagen ab Anfang Dezember 1941 zur Tötung von Juden vor allem aus dem Ghetto Lodz betrieben wird.
Bis zum Sommer 1942 wurden dort etwa 100.000 Juden, vor allem aus dem Ghetto Lodz und anderen Orten des Warthelands, ermordet. Im März 1943 wurde das Vernichtungslager aufgelöst und die Spuren der Massenmorde beseitigt. Im Frühjahr 1944 wurde Chelmno noch einmal für Mordaktionen benutzt. Nach polnischen Schätzungen wurden dort insgesamt über 300.000 Menschen ermordet. (EdH, S. 280ff)
Deutsche Truppen besetzen Simferopol auf der Krim.
Vor dem Krieg lebten dort über 20.000 Juden, etwa ein Siebtel der Gesamtbevölkerung. Die meisten hatten Simferopol vor dem Einmarsch der Deutschen verlassen oder waren evakuiert worden, aber zugleich waren zahlreiche jüdische Flüchtlinge aus Kherson, Dnjepropetrovsk und den jüdischen Kolchosen in der Umgebung in die Stadt gekommen, so daß dort etwa 13.000 Juden sowie 1.500 Krimtschaken - eine Volksgruppe, die von den Deutschen als Juden behandelt wurde - lebten.
Am 2. November wurden die Juden aufgefordert, einen Judenrat zu bilden und sich zur Zwangsarbeit zu melden. In den folgenden Tagen wurde angeordnet, daß die Juden sich registrieren lassen und ein gelbes Kennzeichen in Form eines Davidsterns tragen mußten. (EdH, S, 1317-1318)
Deutsche Truppen besetzen Kursk (Rußland).
UdSSR
Nach Abklingen der Schlammperiode und erstem Frost beginnt die zweite Phase der "Schlacht um Moskau"
.
Die Besetzung der Krim durch die deutsche Wehrmacht ist - mit Ausnahme der Festung Sewastopol - abgeschlossen. Auf der Krim lebten vor dem Krieg mehr als 45.000 Juden. Soweit sie nicht rechtzeitig flüchten konnten, wurden die meisten in den ersten Wochen nach dem Eintreffen der Deutschen von der Einsatzgruppe D ermordet.
"Die Juden sind schuld!".
"Die historische Schuld des Weltjudentums am Ausbruch und an der Ausweitung dieses Krieges ist so hinreichend erwiesen, daß darüber keine Worte mehr zu verlieren sind. Die Juden wollten ihren Krieg, und sie haben ihn nun. Aber es bewahrheitet sich an ihnen auch die Prophezeiung, die der Führer am 30. Januar 1939 im Deutschen Reichstag aussprach, daß, wenn es dem internationalen Finanzjudentum gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein werde, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.
Wir erleben eben den Vollzug dieser Prophezeiung, und es erfüllt sich damit am Judentum ein Schicksal, das zwar hart, aber mehr als verdient ist. Mitleid oder gar Bedauern ist da gänzlich unangebracht. Das Weltjudentum hat in der Anzettelung dieses Krieges die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte vollkommen falsch eingeschätzt, und es erleidet nun einen allmählichen Vernichtungsprozeß, den es uns zugedacht hatte und auch bedenkenlos an uns vollstrecken ließe, wenn es dazu die Macht besäße. Es geht jetzt nach seinem eigenen Gesetz: 'Auge um Auge, Zahn um Zahn!' zugrunde.
In dieser geschichtlichen Auseinandersetzung ist jeder Jude unser Feind, gleichgültig, ob er in einem polnischen Ghetto vegetiert oder in Berlin oder in Hamburg noch sein parasitäres Dasein fristet oder in New York oder Washington in die Kriegstrompete bläst. Alle Juden gehören aufgrund ihrer Geburt und Rasse einer internationalen Verschwörung gegen das nationalsozialistische Deutschland an. Sie wünschen Seine Niederlage und Vernichtung und tun, was in ihren Kräften steht, um daran mitzuhelfen. (...)
Schon ihretwegen müssen wir den Krieg gewinnen. Verlören wir ihn, so würden sich die harmlos tuenden jüdischen Biedermänner plötzlich in reißende Wölfe verwandeln. Sie würden sich auf unser Volk, auf unsere Frauen und Kinder stürzen, um an ihnen ein Rachewerk zu vollziehen, für das es in der Geschichte kein Beispiel gibt. (...) Wir können ins unserem Kampf gegen das Judentum nicht mehr zurück - ganz abgesehen davon, daß wir das auch gar nicht wollen. Die Juden müssen von der deutschen Volksgemeinschaft abgesondert werden, denn sie gefährden unsere nationale Geschlossenheit."
"Es gibt keinen Unterschied zwischen Juden und Juden. Jeder Jude ist ein geschworener Feind des deutschen Volkes, Wenn er Seine Feindschaft gegen uns nicht zeigt, so nur aus Feigheit und Schlauheit, nicht aber, weil er sie nicht im Herzen trüge. (...)
Wenn einer den Judenstern trägt, so ist er damit als Volksfeind gekennzeichnet. Wer mit ihm noch privaten Umgang pflegt, gehört zu ihm und muß gleich wie ein Jude gewertet und behandelt werden. Er verdient die Verachtung des ganzen Volkes, das er in seiner schwersten Zeit feige und gemein im Stich läßt, um sich auf die Seite seiner Hasser zu stellen. (...)
Die Juden sind Sendboten des Feindes unter uns. Wer sich zu ihnen stellt, läuft im Kriege zum Feinde über. Die Juden haben kein Recht, sich unter uns als gleichberechtigt aufzuspielen. Wo sie auf der Straße, in Schlangen vor den Läden, auf den Verkehrsmitteln das Wort ergreifen wollen, sind sie zum Schweigen zu veranlassen, nicht nur, weil sie grundsätzlich Unrecht haben, sondern weil sie Juden sind und keine Stimme in der Gemeinde besitzen."
"Mit ihnen endgültig fertig zu werden, ist Sache der Regierung. Keiner hat das Recht, auf eigene Faust zu handeln, aber jeder die Pflicht, die Maßnahmen des Staates gegen die Juden zu würdigen, sie jedermann gegenüber zu vertreten und sich durch keine Tricks und Winkelzüge der Juden in seiner klaren Erkenntnis über ihre Gefährlichkeit irremachen zu lassen..
Das verlangt die Sicherheit des Staates von uns allen."
Beginn einer britischen Gegenoffensive in Nordafrika.
Deutsche Truppen nehmen Rostow am Don, das "Tor zum Kaukasus"
, ein, müssen die Stadt jedoch fünf Tage später wieder räumen und werden rd. 80 km zurückgeworfen.
Kapitulation der letzten ialienischen Streitkräfte in Ostafrika.