Nach Angaben der Reichsvereinigung leben im "Altreich" 14.574 Juden.
Von einem Transport mit Juden aus Slowenien werden 8 Frauen und 6 Männer als Häftlinge übernommen; die anderen Deportierten, darunter 72 Männer, werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 866)
Ankunft zweier Züge aus dem Ghetto von Lodz. 893 Männer werden in das Lager eingewiesen; ein Teil der Gesunden wird wahrscheinlich als "Depot-Häftlinge"
in Birkenau untergebracht. Die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. (Czech, S. 866-867)
Aus dem Durchgangslager Pruszków, in dem die nach Beginn des Warschauer Aufstandes massenweise verhaftete Zivilbevölkerung festgehalten wird, trifft ein zweiter Transport in Auschwitz ein. 1.955 Männer und Jungen sowie 1.131 Frauen und Mädchen werden als Häftlinge registriert. (Czech, S. 868)
Aus Westerbork geht ein Transport mit 2.087 Menschen nach Theresienstadt ab. Unter ihnen befinden sich zahlreiche Angehörige bisher "verschonter"
Gruppen: portugiesische Juden (ca. 300); die Barnevelder Gruppe (600); protestantisch getaufte Juden (400).
Ein Transport aus Westerbork mit 1.019 jüdischen Menschen - 498 Männer, 442 Frauen und 79 Kinder - kommt in Auschwitz an. Nach der "Selektion"
werden 212 Frauen und 258 Männer in das Lager eingewiesen; die anderen 549 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
Mit diesem Transport kommen AnneFrank, ihre Eltern und ihre Schwester Margot in Auschwitz an.
Aus Lyon werden 103 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 32 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 71 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 868-869)
Aus Triest werden 69 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 13 Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen 56 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
15 jüdische Frauen und 15 Männer aus einem Berliner Transport werden in Auschwitz als Häftlinge registriert. Die anderen Menschen, darunter 39 Männer, werden in den Gaskammern getötet.
117 jüdische Männer und 63 Frauen werden in Auschwitz als Häftlinge übernommen. Sie gehörten zu einem Transport aus Lyon, der dort am 11. August abgefahren und am 22. August in Auschwitz eingetroffen war. In dem Transport hatten sich 308 Menschen befunden. (Czech, S. 871-872)
Die Regierung verkündet eine Amnestie für Juden, die gegen die antijüdischen Gesetze verstoßen hatten. Viele Juden beginnen, aus der Provinz nach Sofia zurückzukehren.
Die Behandlung der Juden durch die ungarischen Dienststellen wird neu geregelt. Die Arbeitsfähigen sollen die normale Verpflegung der Arbeitsdienstleute erhalten. Die nicht Arbeitsfähigen sollen in Lagern auf dem Lande unter Aufsicht des Roten Kreuzes konzentriert werden und eventuell für Arbeiten eingesetzt werden, die keine besonderen Eignungen erfordern. (Braham, Politics of Genocide II, S. 803)
Aus dem KL Stutthof werden 598 Häftlinge nach Auschwitz eingeliefert. Nur zwei Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen 596 Menschen werden wahrscheinlich in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 874)
300 jüdische Kinder, die ursprünglich aus dem Gebiet um Kowno/Kaunas (Litauen) stammten, werden nach Auschwitz eingeliefert und am selben Tag in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 875)
Aus dem Durchgangslager Pruszków trifft der dritte Transport mit Zivilbevölkerung aus Warschau in Auschwitz ein. In dem Transport befinden sich 929 Männer und Jungen sowie ungefähr 900 Frauen und Mädchen. (Czech, S. 876)
Ein Transport mit 279 Menschen aus dem niederländischen Lager Westerbork geht nach Bergen-Belsen ab.
Aus dem Durchgangslager in Pruszków trifft in Auschwitz der vierte Transport mit Warschauer Zivilbevölkerung ein. In dem Zug befinden sich 3.021 Männer und Jungen. (Czech, S. 880)
Aus dem Ghetto von Lodz kommt ein Transport mit 2.500 Menschen in Auschwitz an. Es sind zu 80 Prozent Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 13 und 16 Jahren. 150 Männer werden in das Lager eingewiesen; die anderen 2.350 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.
In den Krankenhausbauten wird eine "Selektion"
durchgeführt. 330 jüdische Männer sowie 65 Jugendliche aus Kaunas, die am 1. August eingeliefert worden waren, werden in die Gaskammern geschickt. (Czech, S. 882)
Beim Näherkommen der Front "liquidieren"
die Deutschen das Konzentrationslager Klooga in Estland. 2.900 jüdische Gefangene und 100 sowjetische Kriegsgefangene werden von deutschen und estnischen SS-Männern erschossen. Als sowjetische Truppen das Lager erreichen, treffen sie nur noch 85 jüdische Überlebende an, die aus Klooga geflüchtet waren und sich in der Umgebung versteckt hatten. (EdH, S. 771-772)
Aus Budapest werden 60 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Acht Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 52 in den Gaskammern getötet.
177 slowakische Juden werden nach Auschwitz eingeliefert. 31 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 146 Menschen in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 884)
200 jüdische Häftlinge, die beim Verbrennen der Leichen in offenen Gruben eingesetzt waren, werden in einem Raum eingeschlossen und durch Zyklon B getötet. (Czech, S. 885-886)
Aufzeichnung von Thaddens, Auswärtiges Amt, über ein Gespräch mit dem neuen slowakischen Gesandten Galvánek.
Galvánek sei der Meinung, daß die "Judenfrage"
in Slowakien "radikal gelöst werden müsse"
. Es werde erst Ruhe geben, "wenn alle Juden ohne jeden Humanitätsdusel rücksichtslos ausgemerzt und abtransportiert seien"
. Auch Präsident Tiso sei sehr verärgert gewesen, daß sich unter den Aufständischen Juden mit "Befreiungsgenehmigung"
befunden hätten. Da die neue Regierung kompromißlos an der Seite Deutschlands stehe, glaube er, Galvánek, "daß sie auch in der Judenfrage konsequent sein werde".
Thadden regt an, den deutschen Gesandten Ludin anzuweisen, "die Bereinigung der Judenfrage - es handelt sich vermutlich noch um 20.000 getaufte oder mit Befreiungsschein ausgestattete Juden - mit der neuen slowakischen Regierung erneut aufzunehmen"
.
Ribbentrop ordnet am 3. Oktober an, "nichts zu veranlassen"
. (ADAP, Serie E, Bd. VIII, Nr. 253 und Fußnote)
Rückkehr Eichmanns aus Berlin nach Budapest. (s. 30.8.44) Das von ihm geleitete "Sonderkommando"
gilt formell als aufgelöst. Eichmann und Seine Mitarbeiter sollen "grundsätzlich"
in das RSHA zurückkehren, werden jedoch angewiesen, noch etwa eine Woche in Budapest zu bleiben, offenbar in der Erwartung eines innenpolitischen Kurswechsels. (Braham, Destruction II, Nr. 220)
Aus dem KL Groß-Rosen (Niederschlesien) werden 500 jüdische Zwangsarbeiter in das KL Auschwitz eingeliefert. Es handelt sich um kranke und invalide Menschen. Wahrscheinlich werden alle in den Gaskammern getötet.
Aus dem Ghetto Theresienstadt werden 2.499 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Ungefähr ein Viertel werden in das Durchgangslager in Birkenau eingewiesen, die übrigen ermordet. Mehrere Zwillinge werden von SS-Lagerarzt Mengele für Versuchszwecke ausgesucht. (Czech, S. 889-890)
Aus dem oberschlesischen Arbeitslager Annaberg werden 1.437 jüdische Zwangsarbeiter nach Auschwitz eingeliefert. 411 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 1.026 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
Ankunft eines Zuges mit 1.500 Menschen aus dem Ghetto Theresienstadt in Auschwitz. Die "Arbeitsfähigen"
werden im Durchgangslager untergebracht, die Anderen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 890-891)
Zwischen dem 30. September 1944 und März 1945 gehen aus Slowakien elf Deportationszüge ab, mit denen 8.000 jüdische Menschen nach Auschwitz, 2.700 ins KL Sachsenhausen und 1.600 nach Theresienstadt gebracht werden. (Benz, Dimension, S. 374)
Bildung einer neuen Regierung aus Mitgliedern der bürgerlichen Opposition. Sie bittet um einen Waffenstillstand und erklärt Deutschland am 8. September den Krieg. Am 9. September übernimmt in Sofia die von den Kommunisten dominierte Vaterlandsfront die Macht.
Die finnische Regierung nimmt die Friedensbedingungen der Alliierten an, bricht die Beziehungen zu Deutschland ab und fordert die deutschen Truppen auf, das Land bis zum 15. September zu verlassen. Als dieser Abzug nicht erfolgt, erklärt Finnland am 15. September Deutschland den Krieg.
Alliierte Truppen befreien Brüssel.
Alliierte Truppen befreien Antwerpen.
Der Kronrat beschließt einstimmig, unter folgenden Bedingungen einen Waffenstillstand anzubieten: Die Alliierten sollen nur die strategisch wichtigsten Punkte besetzen; an der Besetzung sollen keine rumänischen oder jugoslawischen Truppen beteiligt werden; die ungarische Polizei und die Beamtenschaft sollen in Funktion bleiben; die Alliierten sollen den Abzug der deutschen Streitkräfte gestatten. (Braham, Politics of Genocide II, S. 875)
US-Bomber greifen Produktionslagen in Oderthal und Monowitz an; die dortigen Ziele liegen nur wenige Kilometer von den Gaskammern von Auschwitz entfernt. Mehrere Bomben fallen "versehentlich"
auf Auschwitz I und Birkenau.
Die Alliierten nehmen den französischen Hafen Brest (Bretagne) ein.
Bei Arnheim scheitert ein britisches Luftlandeunternehmen, mit dem ein Brückenkopf am rechten Rheinufer gebildet werden sollte.
In Moskau wird der Waffenstillstand zwischen Finnland, der UdSSR und Großbritannien unterzeichnet. Finnland verpflichtet sich, Seine Truppen hinter die Vorkriegsgrenze zurückzunehmen und die auf seinem Gebiet befindlichen deutschen Streitkräfte zu entwaffnen und auszuliefern.