Arthur Greiser, 1897-1946
Greiser trat 1929 in die NSDAP und 1931 auch in die SS ein. Im Oktober 1930 wurde er zum Gaugeschäftsführer in Danzig ernannt, das aufgrund des Versailler Vertrags nach dem 1. Weltkrieg ein vom Deutschen Reich unabhängiger Freistaat geworden war. Im November 1930 wurde Greiser Fraktionsvorsitzender der NSDAP im Danziger Volkstag, im November 1935 außerdem Präsident des Danziger Senats. Nach dem Überfall auf Polen (September 1939) wurde er Reichsstatthalter im sogenannten Wartheland, der Region von Posen, die aufgrund des Versailler Vertrags zu Polen gekommen war. In dieser Funktion war er für die Unterdrückung der polnischen Bevölkerung in seinem Amtsbereich und für die Deportation der Juden zunächst in Ghettos und dann in die Vernichtungslager verantwortlich. Im Wartheland lag das große Ghetto von Lodz, in dem zeitweise 160.000 jüdische Menschen zusammengedrängt wurden.
Nach dem Krieg wurde Greiser in Polen zum Tode verurteilt und im Juli 1946 hingerichtet.