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30.01.1933
Hitler wird Reichskanzler
Hitler wird von Präsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.
27.02.1933
Reichstagsbrand
Brand des Reichstags. Noch in der Nacht beginnen Massenverhaftungen, in erster Linie gegen Politiker und Mitglieder der KPD.
05.03.1933
Reichstagswahl
Reichstagswahl unter den Bedingungen weitgehender Entrechtung und Ausschaltung der Arbeiterparteien sowie eines Propagandamonopols der extremen Rechten. Die NSDAP verfehlt mit 288 von 647 Mandaten (44,1%) die absolute Mehrheit; zusammen mit ihren rechtskonservativen und nationalistischen Koalitionspartnern verfügt sie über 341 Mandate. Die SPD kommt auf 120 Mandate (von 20,4 auf 18,2%), die KPD auf 81 (von 16,9 auf 12,3%).
08.03.1933
Ausschluss der KPD-Abgeordneten
Das Karl-Liebknecht-Haus in Berlin, die Parteizentrale der KPD, wird von der Polizei besetzt. Es wird bekannt gegeben, daß die 81 gewählten Abgeordneten der KPD ihre Mandate im Reichstag nicht antreten dürfen. Dadurch verfügen die Nationalsozialisten über die absolute Mehrheit im Reichstag.
20.03.1933
Bau des 1. Konzentrationslagers
Beginn der Errichtung des ersten Konzentrationslagers, in Dachau bei München. Es werden dort zunächst in erster Linie Mitglieder und Funktionäre der Arbeiterparteien eingesperrt und schwer mißhandelt.
24.03.1933
Ermächtigungsgesetz
Der Reichstag nimmt mit den Stimmen aller vertretenen Parteien außer der SPD das Ermächtigungsgesetz an. Danach kann die Reichsregierung Gesetze auch ohne Zustimmung des Reichstags beschließen. Gesetze müssen nicht verfassungskonform sein.
01.04.1933
Erste Aktionen gegen Juden
"Boykott-Aktionen" der nationalsozialistischen Organisationen gegen alle jüdischen Geschäftsinhaber. Die Aktionen richten sich auch gegen jüdische Ärzte und Rechtsanwälte sowie gegen den Besuch von Schulen und Universitäten durch Juden. Vor allen Läden jüdischer Inhaber ziehen SA-Posten auf.
07.04.1933
Entlassung der jüdischen Beamten
Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Von wenigen Ausnahmen abgesehen werden alle jüdischen Beamten entlassen. Das selbe Los trifft alle Beamten, die nach ihrer bisherigen politischen Betätigung "nicht die Gewähr dafür bieten, daß sie jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten", in erster Linie Kommunisten und Sozialdemokraten.
22.04.1933
Zulassungsverbot für jüdische Ärzte
Verordnung über die Zulassung von Ärzten zur Tätigkeit bei den Krankenkassen. Alle jüdischen Ärzte verlieren ihre Zulassung. Ein entsprechendes Gesetz wird am 2. Juni 1933 auch gegen jüdische Zahnärzte erlassen.
10.05.1933
Bücherverbrennung
In zahlreichen Städten werden Bücher missliebiger Schriftsteller öffentlich verbrannt.
22.06.1933
"Auslöschung" der Opposition
Die Mandate der SPD im Reichstag und allen anderen Volksvertretungen werden für erloschen erklärt. Zeitungen und Zeitschriften dieser Partei dürfen in Zukunft nicht mehr erscheinen; jede sozialdemokratische Propaganda ist verboten.
Es folgt die Selbstauflösung der Deutschnationalen (am 27. Juni) und der katholischen Zentrumspartei (am 5. Juli). Am 14. Juli wird die Neubildung von Parteien verboten.
22.09.1933
Reichskulturkammergesetz - Ausschluss der Juden aus kulturellen Berufen
Es werden Kammern für Schrifttum, Presse, Rundfunk, Theater, Musik und bildende Künste geschaffen. Eine vorläufige Filmkammer war bereits durch Gesetz vom 14. März 1933 geschaffen worden. Die Zugehörigkeit zur jeweiligen Kammer ist Voraussetzung für eine berufliche Betätigung. Juden können in der Regel nicht Mitglied sein, was eine nahezu vollständige Verdrängung der Juden aus allen künstlerischen und journalistischen Berufen bedeutet.
02.08.1934
Hitler wird Reichspräsident
Reichspräsident Hindenburg stirbt. Hitler übernimmt zusätzlich die weitgehenden Amtsvollmachten, die die Weimarer Verfassung für den Präsidenten vorsah, und ist nun auch offizielles Staatsoberhaupt.
01.03.1935
Saarland ins Deutsche Reich
Nach einer Volksabstimmung wird das Saarland, das seit Ende des 1. Weltkriegs unter französischer Verwaltung gestanden hatte, dem Deutschen Reich angeschlossen. Die judenfeindlichen Maßnahmen gelten ab 1. März 1936 auch im Saarland.
09.05.1935
Emigration
Nach Angaben des Statistischen Reichsamts sind seit Januar 1933 etwa 90.000 Juden ausgewandert. Hinzu kommen ungefähr 20.000 nichtjüdische politische Emigranten.
21.05.1935
Juden nicht mehr zum Militär
Neufassung des Wehrgesetzes. Juden werden vom Militärdienst ausgeschlossen.
10.09.1935
"Rassentrennung"
an den Schulen
Der Reichserziehungsminister kündigt an, dass vom Schuljahr 1936 an eine möglichst vollständige "Rassentrennung"
an allen Schulen durchgeführt werden soll. Für jüdische Schüler sollen, soweit möglich, gesonderte öffentliche Volksschulen eingerichtet werden.
15.09.1935
Nürnberger Rassengesetze
Der Reichstag nimmt einstimmig die sog. Nürnberger Rassengesetze an. Eheschließungen zwischen Juden und Personen "deutschen oder artverwandten Blutes"
werden verboten. Auch außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Personen "deutschen oder artverwandten Blutes"
ist verboten.
Das am selben Tag beschlossene Reichbürgergesetz entzieht den Juden die Bürgerrechte.
17.10.1935
Zwangsverkauf
Jüdische Kinobesitzer müssen ihre Unternehmen bis zum 10. Dezember an "Arier"
verkaufen.
07.03.1936
Einmarsch ins Rheinland
Entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrags lässt Hitler Wehrmachtseinheiten in das entmilitarisierte Rheinland einmarschieren.
01.08. - 16.08.1936
Olympische Spiele in Berlin
Auf Anweisung von Goebbels wird die antisemitische und rassistische Propaganda kurzzeitig stark abgebremst. U.a. darf die Presse in dieser Zeit nicht über Prozesse wegen "Rassenschande"
berichten.
26.01.1937
Beamten dürfen keine jüdischen Ehepartner haben
Neufassung des deutschen Beamtengesetzes. Beamte, die einen jüdischen Ehepartner haben, sind zu entlassen.
15.04.1937
Prüfungsverbot
Juden werden zur Doktorprüfung nicht mehr zugelassen.
16.07.1937
Inbetriebnahme des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar (Thüringen)
Ende 1937 wurden dort 2.561 Gefangene gezählt, überwiegend "Politische". Ende 1938 hatte Buchenwald 18.000 Häftlinge, darunter mehr als zwei Drittel Juden. Die Höchstzahl an Gefangenen wurde im Februar 1945 mit 86.000 erreicht. Insgesamt wurden in den Jahren 1937-45 annähernd 240.000 Menschen in das KL Buchenwald eingeliefert. 43.000 wurden ermordet oder starben aufgrund der Haftbedingungen.
07.12.1937
Emigrationszahlen
Seit 1933 sind rund 120.000 Juden aus Deutschland ausgewandert, davon jeweils 40.000 nach Palästina und nach Übersee.
04.02.1938
Hitler an der Spitze der Wehrmacht
Hitler übernimmt nach Ausschaltung einiger konservativer Militärs, die sich seinen Kriegsplänen widersetzt hatten, persönlich die Befehlsgewalt über die gesamte Wehrmacht.
13.03.1938
"Anschluß"
Österreichs
Erzwungener "Anschluß" Österreichs an das Deutsche Reich. 190.000 Juden kommen dadurch unter nationalsozialistische Herrschaft. Ab 20. Mai 1938 gelten die deutschen Rassengesetze auch in Österreich.
26.04.1938
Enteignungsvorbereitungen
Alle Juden - sowie auch deren nichtjüdische Ehepartner - müssen bis zum 30. Juni 1938 ihr gesamtes in- und ausländisches Vermögen offen legen, wenn es 5.000 RM übersteigt. Die Verordnung dient zur Vorbereitung der geplanten Enteignungen.
31.05.1938
Auftragsvergabeverbot
An Juden dürfen keine öffentlichen Aufträge mehr vergeben werden.
01.06.1938
"Asoziale Aktion"
Anordnung der sog. "Asozialen-Aktion". Alle Juden, die zu einer Strafe von mehr als einem Monat oder zu einer Geldstrafe verurteilt wurden, für die im Nichtbeitreibungsfalle eine Gefängnisstrafe von mehr als einem Monat verhängt ist, sind festzunehmen und ohne Vernehmung in ein Konzentrationslager zu verbringen. Insgesamt werden rund 1.500 Menschen, festgenommen und in Konzentrationslager gesperrt.
17.08.1938
Juden müsen "jüdische" Vornamen annehmen
Juden, die keinen Vornamen haben, der in einer vom Innenministerium herausgegebenen Liste als jüdischer Vorname angeführt ist, müssen ab 1. Januar 1939 als zusätzlichen Vornamen den Namen "Israel" (für männliche Personen) oder "Sara" (für weibliche Personen) annehmen.
27.09.1938
Weitere Berufsverbote für Juden
Juden dürfen nicht Rechtsanwalt sein. Bestehende Zulassungen enden am 30. November 1938.
Anfang Oktober 1938
"Münchner Abkommen"
Aufgrund des Münchner Abkommens vom 29. September 1938 annektiert Deutschland mit dem Einverständnis Großbritanniens und Frankreichs das sogenannte Sudetenland, die mehrheitlich von Deutschsprachigen bewohnten Grenzgebiete der Tschechoslowakei. Etwa 200.000 Menschen fliehen in den folgenden Monaten aus den annektierten Gebieten oder werden von den Deutschen vertrieben.
05.10.1938
Jüdische Reisepässe werden gekennzeichnet
Die Reisepässe aller deutschen Juden werden für ungültig erklärt. Die Inhaber dieser Pässe sind verpflichtet, sie der Passbehörde innerhalb von zwei Wochen einzureichen, damit sie dort mit einem hineingestempelten großen roten "J" versehen werden. Erst danach werden die Pässe wieder gültig.
28. - 29.10.1938
Polnische Juden werden ausgewiesen
Zwischen 15.000 und 17.000 aus Polen stammende, in Deutschland lebende Juden werden festgenommen und zur Grenze transportiert. Die polnische Seite lehnt ihren Übertritt zunächst ab. In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober werden etwa 12.000 Juden gewaltsam über die Grenze getrieben. Tausende müssen zunächst im 'Niemandsland' campieren, bis Polen schließlich nachgibt und sie aufnimmt.
09. - 10.11.1938
Sogenannte Reichskristallnacht
Mindestens 91 Juden werden getötet. Viele Synagogen werden niedergebrannt oder beschädigt. Tausende Geschäfte werden geplündert. 20.000 Juden werden festgenommen und auf die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verteilt.
12.11.1938
Verordnungen "zum Schutz der deutschen Rasse"
Im Reichsgesetzblatt werden die Verordnungen "zum Schutz der deutschen Rasse"
verkündet, darunter die Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben. Danach dürfen Juden ab 1. Januar 1939 nicht mehr Inhaber von Ladengeschäften, Handwerksbetrieben und Unternehmen sein. Sie sind dadurch gezwungen, ihr Eigentum weit unter Wert zu verkaufen. ("Arisierungen"
)
Verbot zum Führen und Halten von PKW
Juden wird das Führen und Halten von PKWs und Krafträdern mit sofortiger Wirkung verboten.
06.12.1938
"Judenbann"
In Berlin tritt ein vom Polizeipräsidenten verhängter "Judenbann"
in Kraft. Eine Reihe von Straßen, Plätzen, Anlagen und Gebäuden (darunter sämtliche kulturellen Einrichtungen) dürfen von Juden nicht mehr betreten oder befahren werden.
05.01.1939
Jüdische Organisationen aufgelöst
Alle politischen Organisationen der Juden, darunter die Zionistische Vereinigung und der Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, werden für ausgelöst erklärt.
16.01.1939
Jüdischen Auswanderern wird grundsätzlich verboten, Schmuck und Wertsachen mitzunehmen
Erlaubt ist nur die Mitnahme von einem Besteck Tafelsilber pro Person, des Eherings und einer Uhr im Anschaffungswert bis 100 RM.
24.01.1939
Jüdische "Auswanderung" soll vorangetrieben werden
Göring beauftragt Polizeichef Heydrich, "die Judenfrage einer den Zeitumständen entsprechend möglichst günstigen Lösung zuzuführen." Die Auswanderung der Juden aus Deutschland solle mit allen Mitteln gefördert werden. Im Reichsinnenministerium wird aus Vertreter der beteiligten Dienststellen die von Heydrich geleitete Reichszentrale für die jüdische Auswanderung gebildet.
30.01.1939
Hitler droht in einer Reichstagsrede "die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa"
an
04.03.1939
Arbeitsdienst für arbeitslose Juden
Verordnung des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung: Unbeschäftigte Juden sollen zu harter körperlicher Arbeit in Gruppen, aber abgesondert von den übrigen Beschäftigten, herangezogen werden.
15.03.1939
Besetzung der westlichen Tschechoslowakei
Die deutsche Wehrmacht besetzt den westlichen, tschechischen Landesteil der Tschechoslowakei mit der Hauptstadt Prag. In diesem Gebiet lebten vor dem deutschen Einmarsch annähernd 120.000 Juden.
30.04.1939
Kein Mieterschutz für Juden
Juden verlieren weitgehend den gesetzlichen Mieterschutz. In der Folge werden viele Wohnungen von Juden beschlagnahmt; "Judenhäuser" und jüdische Wohngebiete werden eingerichtet.
03.05.1939
Antijüdische Verordnungen in Ungarn
Ungarn: Eine Höchstquote für Juden in den freien Berufen wird festgelegt. Der jüdische Anteil an der Wirtschaft soll auf höchstens 6% beschränkt werden.
13.05.1939
Emigrationszahlen Österreich
Die NSDAP-Parteizeitung "Völkischer Beobachter" schreibt, dass von den 180.000 österreichischen Juden seit dem "Anschluss" fast 100.000 emigriert seien.
16.08.1939
Verordnungen zu jüdischem Vermögen
Juden müssen ihr gesamtes Vermögen auf besondere Konten bei zugelassenen Devisenbanken einzahlen. Die Abhebung von den Konten ist genehmigungspflichtig.
01.09.1939
Beginn des deutschen Angriffskriegs gegen Polen
Großbritannien und Frankreich, die eine Schutzgarantie für Polen abgegeben hatten, reagieren am 3. September mit der Kriegserklärung an Deutschland.
Zu diesem Zeitpunkt waren von den rund 33 Millionen Einwohnern Polens 3,3 Mio. Juden. Allein in Warschau gab es 400.000 jüdische Einwohner.
September 1939
Euthanasie-Aktion
Hitler ordnet die Ermordung geistig Behinderter und Geisteskranker, die sogenannte Euthanasie-Aktion, an.
Im August 1941 wurden die Morde scheinbar eingestellt, nachdem kirchliche Kreise protestiert hatten; tatsächlich aber wurde sie in weniger auffälligen und umfangreichen Formen fortgeführt. Insgesamt wurden 80.- 90.000 Menschen durch Giftgas getötet.
08.09.1939
Antijüdische Verordnungen in Polen
Alle jüdischen Geschäfte, Restaurants, Kaffeehäuser im besetzten Polen müssen ab sofort gekennzeichnet werden.
05.10.1939
Der Polen-Feldzug ist abgeschlossen
Rund 400.000 polnische Kriegsgefangene befinden sich in deutscher Hand, darunter mehr als 60.000 Juden. Sie werden sofort von den anderen getrennt und einer besonders schlechten Behandlung ausgesetzt. Unter über 16.000 polnischen Zivilisten, die während des Krieges von den Deutschen ermordet wurden, waren mindestens 5.000 Juden. In vielen Städten und Orten kam es zu ersten antijüdischen Gewalttaten durch die Einsatzgruppen der SS und Wehrmachtseinheiten.
08.10.1939
Erstes Ghetto in Polen
In Piotrków Trybunalski, nahe bei der polnischen Stadt Lodz, errichten die Deutschen zum ersten Mal ein Ghetto, in das sie die gesamte jüdische Bevölkerung zwangsweise umsiedeln. In der Stadt lebten vor dem Krieg 18.000 Juden.
26.10.1939
Polnische Juden zur Zwangsarbeit gezwungen
Die jüdische Bevölkerung im besetzten Polen, dem sogenannten Generalgouvernement, wird zur Zwangsarbeit verpflichtet. Das betrifft alle jüdischen Bewohner von 14 bis 60 Jahren.
23.11.1939
Kennzeichnungspflicht
Der Chef der deutschen Besatzungsverwaltung im Generalgouvernement, Frank, ordnet Kennzeichnungspflicht für alle Juden ab dem 10. Lebensjahr an.
08.02.1940
Ghetto in Lodz
Die Errichtung eines Ghettos in Lodz wird angeordnet. Alle noch in der Stadt lebenden Juden müssen unter Zurücklassung des größten Teils ihres Besitzes in das ihnen zugewiesene Gebiet umziehen, aus dem zugleich die dort wohnenden Polen und Deutschen ausgesiedelt werden.
Im Ghetto von Lodz, das anfangs 160.000 Bewohner hatte, starben vom 1. Mai 1940 bis 30. Juni 1942 annähernd 30.000 Menschen, vor allem durch Unterernährung und Krankheiten.
09.04.1940
Beginn des deutschen Angriffs auf Dänemark und Norwegen
Beide Länder werden von der Wehrmacht besetzt. (Kapitulation der norwegischen Streitkräfte am 10. Juni 1940)
27.04.1940
Errichtung des Konzentrationslagers Auschwitz
Himmler gibt den Befehl zur Errichtung eines Konzentrationslagers bei der polnischen Kleinstadt Oswiecim, die von der deutschen Besatzungsmacht Auschwitz genannt wird. Zusammen mit einem 1941 angelegten Lager im benachbarten Birkenau entstand hier das größte deutsche Vernichtungslager.
In Auschwitz Birkenau wurden zwischen 1,2 und 1,6 Millionen Menschen ermordet, überwiegend Juden.
10.05.1940
Beginn des deutschen Angriffs auf Frankreich, Belgien und Niederlande.
Der Frankreich-Feldzug wird am 22. Juni mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstands abgeschlossen. Der nördliche Landesteil bleibt unter deutscher Besetzung. In der unbesetzten Südhälfte etabliert sich in Vichy eine von Deutschland abhängige französische Regierung.
In Frankreich gibt es etwa 300.000 Juden, davon fast die Hälfte nicht im Land geboren, überwiegend Flüchtlinge vor den Nationalsozialisten. In Belgien leben etwa 90.000 Juden, davon sind 30.000 Flüchtlinge aus Deutschland. In den Niederlanden leben 140.000 Juden; etwa 10% davon sind Flüchtlinge aus Deutschland.
Oktober 1940
Enteignungsvorbereitungen für jüdische Firmen in den Niederlanden
Die deutschen Besatzungsbehörden in den Niederlanden führen eine Anmeldepflicht für alle Unternehmen ein, die Juden gehören, von Juden geleitet werden oder an denen Juden maßgeblich beteiligt sind. 20.690 Firmen werden registriert und zum Zweck baldiger Enteignung unter deutsche Zwangsverwaltung gestellt.
In Norwegen verbieten die deutschen Behörden den Juden die Ausübung sämtlicher akademischer sowie weiterer Berufe.
03.10.1940
Erstes "Juden-Statut"
der Vichy-Regierung in Südfrankreich
Juden wird der Zugang zur höheren Beamtenlaufbahn verboten. Im Bereich der übrigen öffentliche Dienste sind Juden nur noch in Ausnahmefällen zugelassen. Für freie Berufe wird eine Höchstquote festgesetzt. Ganz ausgeschlossen werden Juden aus Presse, Film, Theater und Rundfunk.
16.10.1940
Warschauer Ghetto
Frank ordnet an, in Warschau ein Ghetto zu bilden. Die in diesem Gebiet lebenden Polen müssen es bis zum 31.Oktober verlassen. Bis zum gleichen Datum sollen alle außerhalb des Ghettos lebenden Juden - über 400.000 Menschen - in den "jüdischen Wohnbezirk"
umgesiedelt werden. Die Bevölkerungsdichte im Ghetto würde dann über 1.100 Personen pro ha. betragen, mehr als das Zehnfache der durchschnittlichen Bevölkerungsdichte der Stadt Warschau.
28.10.1940
Die deutsche Militärverwaltung in Belgien ordnet die Registrierung aller Juden an.
Zugleich wird ein Rückkehrverbot für aus Belgien geflüchtete Juden, die Anmeldung aller Unternehmen im jüdischen Besitz, ein Verfügungsverbot über Unternehmen und Grundstücke sowie die Kennzeichnung von jüdischen Gaststätten angeordnet. Zum 31. Dezember 1940 müssen alle Juden aus staatlichen Stellungen, aus Presse und Rundfunk sowie aus dem Rechtsanwaltsberuf und als Lehrer an Schulen und Hochschulen ausscheiden.
15. - 16.11.1940
Abriegelung des Warschauer Ghettos
Das Warschauer Ghetto, um das in den Monaten zuvor eine hohe Mauer gebaut worden war, wird abgeriegelt. Die Juden dürfen das Ghetto ohne besondere Erlaubnis nicht mehr verlassen. In einer Großaktion durchkämmt deutsche Polizei systematisch die gesamte Stadt, nimmt 11.100 Juden fest und bringt sie zwangsweise ins Ghetto.
Es folgt im Frühjahr und Sommer 1941 die Errichtung von Ghettos in allen polnischen Städten mit jüdischer Bevölkerung.
12.12.1940
Weitere "Euthanasie"
-Aktionen
Das Reichsinnenministerium ordnet an, alle Juden, die in Heil- und Pflegeanstalten untergebracht sind, in die Anstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz zu verlegen.
Von dort wurden die Kranken zwischen Mai und November 1942 in das Generalgouvernement deportiert und dort getötet.
10.01.1941
Meldepflicht für Juden in den Niederlanden
In den Niederlanden wird auf deutsche Anordnung eine Meldepflicht für alle im Land ansässigen Juden eingeführt. 159.806 Menschen werden erfaßt.
11.02.1941
Libyen
In der italienischen Nordafrika-Kolonie Libyen kommen die ersten deutschen Truppen an, um die in die Defensive geratenen Italiener im Kampf gegen die britischen Streitkräfte zu unterstützen.
18.02.1941
Zwangsarbeit und Lagerunterbringung
Göring ordnet an, dass alle arbeitsfähigen Juden zum Arbeitseinsatz (gruppenweiser Einsatz, getrennt von anderen Beschäftigten) herangezogen werden sollen. Um Berührungen mit der Bevölkerung auf ein Mindestmaß zu beschränken, sollen die jüdischen Arbeitskräfte in Lagern untergebracht werden.
22.02.1941
In den Niederlanden werden auf deutsche Anweisung alle jüdischen Beamten und Angestellten entlassen
24. - 26.02.1941
Widerstandsaktion in Amsterdam
Februarstreik in Amsterdam, ausgelöst durch die Brutalität der deutschen Besatzer, insbesondere die Verschleppung mehrerer hundert Juden ins deutsche KZ Mauthausen. Die Deutschen schlugen den Streik blutig nieder.
Der Februarstreik war die erste große Widerstandsaktion in den besetzten Gebieten.
29.03.1941
"Generalkommissariat für Judenfragen" in Frankreich
Auf deutsches Drängen richtet die Vichy-Regierung in Südfrankreich ein "Generalkommissariat für Judenfragen"
ein. Das Amt soll die Arbeit der jüdischen Organisationen überwachen sowie weitere antijüdische Gesetze und Maßnahme vorbereiten.
06.04.1941
Beginn des deutschen Angriffs auf Jugoslawien und Griechenland
Jugoslawien kapituliert am 17. April, Griechenland am 23. April. Beide Länder werden von Deutschen und Italienern gemeinsam besetzt.
Juni 1941
Antijüdische Maßnahmen im (besetzten) Ausland
In Belgien führen die deutschen Besatzungsbehörden Kennzeichnungszwang für Unternehmen in jüdischem Besitz sowie Anmeldepflicht für Grundstücke und Bankguthaben ein. Juden dürfen von ihren Bankkonten nur noch einen festgelegten monatlichen Betrag abheben.
Die Vichy-Regierung entzieht den Juden der französischen Kolonien in Nordafrika das Bürgerrecht und unterwirft sie diskriminierenden Maßnahmen. In einem zweiten "Judenstatut"
wird eine detaillierte Liste von Berufen festgelegt, die Juden künftig nicht mehr ausüben dürfen.
In den Niederlanden wird Juden verboten, Badeorte und Schwimmbäder, Parks und öffentliche Gärten, Theater, Konzerthallen, Museen und Bibliotheken zu besuchen.
22.06.1941
Beginn des deutschen Eroberungskrieges gegen die Sowjetunion
Die waffentechnisch weit überlegene Wehrmacht besetzt bis zur Kriegswende im Spätherbst 1941 Weißrussland und den größten Teil der Ukraine. Hinter den vorrückenden deutschen Truppen treiben Mordkommandos, die sogenannten Einsatzgruppen, die jüdische Bevölkerung zusammen und erschießen sie. Mehr als 1 Million Menschen werden auf diese Weise in den ersten Kriegsmonaten auf sowjetischem Gebiet ermordet. Teilweise, so in den baltischen Republiken und in der Ukraine, werden die Deutschen von judenfeindlichen einheimischen Gruppen beim Morden unterstützt.
08.07.1941
Hitler ordnet an, Moskau und Leningrad "dem Erdboden gleich zu machen"
,
..."um zu verhindern, daß Menschen darin bleiben, die wir dann im Winter ernähren müßten."
Juli 1941
Heydrich ordnet Erschießung von Kriegsgefangenen an
Heydrich ordnet an, alle russischen Kriegsgefangenen, die für den Nationalsozialismus gefährlich seien oder werden könnten, zu erschießen. "Das betrifft alle bedeutenden Partei- und Staatsfunktionäre und besonders sog. Berufsrevolutionäre, alle Volkskommissare der Roten Armee, führende Persönlichkeiten des Staatslebens, alle Angehörigen der russischen Intelligenz, alle Juden und alle Personen, die als Agitatoren oder fanatische Kommunisten bezeichnet werden."
Juli 1941
"Arisierungs"
gesetz in Frankreich
Die südfranzösische Vichy-Regierung erlässt ein "Arisierungs"
gesetz zur Enteignung der jüdischen Vermögen und Unternehmen. Am 21.11.41 werden diese Maßnahmen auch in Algerien eingeführt.
Die deutschen Besatzungsbehörden durchkämmen zweimal das 11. Arrondissement von Paris; insgesamt 4.000 Juden werden in ein Konzentrationslager im Pariser Vorort Drancy gebracht.
24.08.1941
Unmut über "Euthanasie"-Aktionen
Die Massenmorde an deutschen Geisteskranken werden eingeschränkt - aber nicht völlig eingestellt -, nachdem es zu Beunruhigung in Teilen der Bevölkerung - besonders in der näheren Umgebung der Tötungsanstalten und bei Angehörigen der Opfer - und zu Protesten der Kirchen gekommen war.
Aus (vermutlich unvollständigen) Aufstellungen ergibt sich, dass 1940 rund 35.200 und 1941 rund 35.050 Menschen getötet wurden.
September-Oktober 1941
Weitere antijüdische Maßnahmen in den Niederlanden
In den Niederlanden werden auf deutsche Anordnung alle jüdischen Kinder vom Schulbesuch ausgeschlossen. Juden dürfen nicht mehr reisen oder ihren Wohnsitz wechseln; der Besuch von Hotels, Cafés und Restaurants wird ihnen verboten. Jüdische Einrichtungen werden aufgelöst.
01.09.1941
Im Deutschen Reich wird der "Judenstern" als obligatorisches Kennzeichen für alle Juden vom sechsten Lebensjahr an eingeführt
03.09.1941
"Probevergasungen"
in Auschwitz
Im Lager Auschwitz werden erstmals "versuchsweise" sowjetische Kriegsgefangene und kranke Häftlinge mit Zyklon B ermordet. Nach Aussagen des Lagerkommandanten Höss wurden bei einer weiteren "Probevergasung"
, vermutlich ebenfalls im September, 900 sowjetische Kriegsgefangene getötet.
30.09.1941
Mordaktion gigantischen Ausmaßes in Kiew
Angeblich als "Vergeltungsmaßnahme für Brandstiftungen"
in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nehmen die Deutschen sämtliche erreichbaren Juden der Stadt fest und erschiessen sie in der Schlucht von Babi Jar. 33.711 Menschen fielen nach deutscher Zählung dieser Mordaktion zum Opfer.
Oktober 1941
Antijüdisceh Maßnahmen in der besetzten Tschechoslowakei
Im "Protektorat Böhmen und Mähren", dem von Deutschen besetzten Westteil der früheren Tschechoslowakei, wird mit der Registrierung aller Juden begonnen. Rund 88.000 Menschen werden "erfasst". Zugleich wird den Juden verboten, über ihr Eigentum zu verfügen.
2.10.1941
Beginn der deutschen Offensive gegen Moskau,...
... die Mitte Dezember nahe der sowjetischen Hauptstadt von der Roten Armee gestoppt wird. Damit zeichnet sich erstmals ein Nachlassen der deutschen Angriffskraft ab.
16.10. - 04.11.1941
Beginn der Deportationen aus Deutschland, Österreich und dem "Protektorat"
Zunächst in ein Ghetto in der Stadt Lodz im besetzten Polen. Betroffen sind von dieser ersten Deportationswelle fast 20.000 Menschen.
Anfang November 1941
Baubeginn des Vernichtungslagers Belzec im besetzten Polen
Etwa seit Mitte März 1942 waren die Gaskammern von Belzec in Funktion. Im Dezember 1942 wurde das Vernichtungslager aufgelöst. Die Gesamtzahl der Todesopfer von Belzec wird auf 600.000 geschätzt, fast ausschließlich Juden sowie einige Hunderte oder einige tausend Zigeuner.
08.11.41 - 25.01.1942
Zweite Deportationswelle
In 23 Zügen werden ungefähr 23.000 Juden aus dem Deutschen Reich "nach Osten"
deportiert. In Riga (Lettland) kommen insgesamt 14 Züge aus Berlin, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Hannover, Kassel, Münster, Nürnberg, Stuttgart und Leipzig an. Fünf Transporte (aus Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg/Bremen enden in Minsk (Weißrußland). Vier zunächst für Riga bestimmte Züge aus Berlin, Breslau, Frankfurt/M. und München werden nach Kaunas/Kowno (Litauen) geschickt. Einige Deportierte werden erschossen, die meisten zunächst in vorhandene Ghettos gepfercht.
24.11.1941
Der Bau eines Ghettos in Theresienstadt im "Protektorat" beginnt.
25.11.1941
Elfte Verordnung zum Reichsbürgergesetz
Juden, die sich im Ausland aufhalten, verlieren ihre deutsche Staatsangehörigkeit. Ihr Vermögen fällt an das Reich. Das Gesetz bildet die "rechtliche Grundlage", um den Besitz deportierter Juden zu beschlagnahmen.
November 1941
Vernichtungslager in Chelmno
In Chelmno (umbenannt in Kulmhof) im besetzten Polen trifft ein Sonderkommando ein und beginnt mit der Einrichtung eines Vernichtungslagers. Zwischen Dezember 1941 und Sommer 1942 wurden dort etwa 100.000 Juden ermordet, in erster Linie aus dem Ghetto von Lodz. Im März 1943 wurde das Vernichtungslager aufgelöst und die Spuren der Massenmorde beseitigt. Im Frühjahr 1944 wurde Chelmno noch einmal für Mordaktionen benutzt. Nach polnischen Schätzungen wurden dort insgesamt über 300.000 Menschen ermordet.
Dezember 1941
Ghetto Theresienstadt
Das Ghetto Theresienstadt wird "in Betrieb genommen", zunächst als Durchgangslager für tschechische Juden.
7. Dezember 1941
Pearl Harbour
Japanischer Überfall auf Pearl Harbour (Hawai), um die dort liegende amerikanische Pazifik-Flotte zu zerstören. Das mit Japan verbündete Deutschland erklärt am 11. Dezember den USA den Krieg.
08.12.1941
Beginn der Massenmorde im Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof
Benutzt werden LKWs, in die Auspuffgase geleitet werden. Unter den ersten Mordopfern sind - im Januar 1942 - auch 5.000 Zigeuner aus verschiedenen Gegenden, die vorher in einem Teil des Ghettos von Lodz gefangen gehalten worden waren.
14.01.1942
Niederlande: Vorbereitung der Deportationen
Zur Vorbereitung der Deportationen aus den Niederlanden beginnen die Deutschen, die Juden aus den Dörfern und Kleinstädten zu entfernen und in Amsterdam zu konzentrieren. Staatenlose Juden werden im KZ Westerbork interniert.
20.01.1942
"Wannsee-Konferenz"
Treffen Heydrichs (als dem durch Göring "Beauftragten für die Vorbereitung der Endlösung der europäischen Judenfrage") mit Vertretern der beteiligten Ministerien in einer von der Gestapo beschlagnahmten Villa am Berliner Wannsee. Heydrich stellt sein Konzept zum Völkermord an den Juden Europas vor. Er beziffert die "im Zuge der Endlösung in Betracht kommenden" Juden auf 11 Millionen.
01.03.1942
Baubeginn des Vernichtungslagers Sobibor
Sobibor liegt im Ostteil der Bezirks Lublin im besetzten Polen.
Die erste Phase der Mordtransporte nach Sobibor dauerte von Anfang Mai bis Ende Juli 1942; nach einer Unterbrechung wurden sie Anfang Oktober 1942 wieder aufgenommen. Am 5. Juli 1943 ordnete Himmler die Umwandlung Sobibors von einem Vernichtungslager in ein Konzentrationslager an; zur Ausführung kam dieses Vorhaben jedoch nicht mehr. Nach einer Gefangenenrevolte Mitte Oktober 1943 wurde Sobibor aufgelöst und alle Spuren des Lagers beseitigt.
Insgesamt wurden in Sobibor annähernd 250.000 jüdische Menschen ermordet.
März 1942
Beginn der Deportationen aus dem von Deutschland abhängigen Slowakien
Von März bis Oktober 1942 wurden 57.000 slowakische Juden in die deutschen Vernichtungslager abtransportiert. Von 57 Deportationszügen fuhren 19 nach Auschwitz. 38 hatten Lublin als Ziel; von dort wurden die Deportierten in die Vernichtungslager Treblinka, Belzec, Sobibor oder Majdanek gebracht.
17.03.42
Beginn der Massentötungen im Vernichtungslager Belzec im besetzten Polen
Insgesamt wurden dort über 600.000 Juden ermordet.
20.03.1942
Im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau werden die Gaskammern "in Betrieb genommen"
Die zunächst ankommenden Juden aus Oberschlesien werden von der Ausladerampe am Güterbahnhof in Auschwitz direkt zu den Gaskammern gefahren oder getrieben, ohne daß eine "Selektion"
stattfindet.
27.03. - 28.06.1942
Beginn der Deportationen aus Frankreich
In fünf Zügen werden insgesamt 5.149 Juden aus Frankreich, überwiegend nicht-französischer Staatsangehörigkeit, nach Auschwitz eingeliefert. Über 90 Prozent der Deportierten werden in den ersten fünf Monaten nach ihrer Einlieferung ermordet oder sterben aufgrund der Haftbedingungen.
Ende April oder Anfang Mai 1942
Beginn der Massenmorde in den Gaskammern des Vernichtungslager Sobibor, östlich von Lublin
Bis Ende Juli 1942 wurden dort 90.-100.000 jüdische Menschen ermordet, überwiegend aus dem Distrikt Lublin, aber auch etwa 10.000 aus dem Deutschen Reich.
22.05.1942
Bericht an die Alliierten
Ein Bericht der polnisch-jüdischen Organisation "Bund" trifft bei der polnischen Exilregierung in London ein. Es wird geschätzt, daß von Juni 1941 bis April 1942 auf polnischem Boden etwa 700.000 Juden ermordet wurden. Die Alliierten werden aufgefordert, die völlige Vernichtung der polnischen Juden zu verhindern.
26.05.1942
Beginn einer deutschen Offensive in Nordafrika,...
... die einen Monat später zur Einnahme Tobruks und dem Vormarsch auf El Alamein im britisch besetzten Ägypten führt.
29.05.1942
Verordnungen der Besatzungsbehörde in Frankreich
Die deutschen Besatzungsbehörden in Frankreich verbieten Juden den Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen und bei Veranstaltungen; ihre Einkaufsmöglichkeit wird auf eine Stunde täglich beschränkt. Am 1. Juni ordnet der deutsche Militärbefehlshaber in Frankreich an, daß alle Juden ab Vollendung des 6. Lebensjahres den "Judenstern"
tragen müssen. Die Verordnung tritt am 7. Juni in Kraft.
Ende Mai 1942
Bis zum 30. Juni müssen alle in den Niederlanden lebenden Juden ihr gesamtes Vermögen angeben und "deponieren"
Lediglich 250 Gulden Bargeld sollen pro Person danach noch zur Verfügung stehen. Zum gleichen Datum müssen Juden allen Schmuck, wertvolle Sammlungen und Kunstwerke abliefern. Juden dürfen - außer in "jüdischen" Geschäften - nur noch nachmitags zwischen drei und fünf Uhr einkaufen, keine öffentlichen Transportmittel mehr benutzen, sich nicht mehr in nicht-jüdischen Einrichtungen und Häusern aufhalten, keine öffentlichen Fernsprecher benutzen; zwischen 20 und 6 Uhr gilt eine totale Ausgangssperre.
Juli 1942
Massenmorde in den Gaskammern
In der zweiten Juli-Woche werden die Mitte Juni unterbrochenen Transporte in das Vernichtungslager Belzec und die Massenmorde in den Gaskammern wieder aufgenommen.
Von Juli bis Oktober 1942 wurden in Belzec etwa 130.000 jüdische Menschen aus dem Distrikt Krakau und etwa 225.000 aus Ostgalizien ermordet; außerdem kamen Züge aus den Distrikten Lublin und Radom an.
15.07.1942
Niederlande: Erste Deportationen
Aus den Niederlanden fährt ein erster Deportationszug mit 1.000 Menschen in Richtung Auschwitz ab. Weitere Züge folgen.
17.07.1942
Menschenjagd in Frankreich
Die Deutschen führen in Paris eine großangelegte Menschenjagd durch, um insbesondere staatenlose Juden für die Deportationszüge einzufangen.
Die zuständigen Stellen hatten mit etwa 25.000 Festgenommen gerechnet. Da aber Informationen über die bevorstehende Polizeiaktion durchsickerten, waren viele Bedrohte rechtzeitig untergetaucht. Daher konnten die Deutschen nur 12.884 jüdische Männer, Frauen und Kinder festnehmen. Ab 19. Juli werden sie nach Auschwitz abtransportiert.
19.07.1942
Ermordung angeordnet
Himmler ordnet an, dass die "Umsiedlung"
(Deportation und Ermordung) der gesamten jüdischen Bevölkerung des Generalgouvernements bis 31. Dezember 1942 abgeschlossen sein soll.
Himmlers Befehl verursachte große Probleme für Fabriken und Werkstätten, in denen jüdische Zwangsarbeiter eingesetzt waren. Nach Angaben aus Wehrmachtskreisen waren unter der einen Million Arbeiter und Arbeiterinnen in den Produktionslagen des Generalgouvernements 300.000 Juden. Aufgrund der Einsprüche der Wehrmacht gegen Himmlers Befehl wurde entschieden, daß bis auf weiteres eine Anzahl jüdischer Arbeiter in mehreren Ghettos bleiben sollten. Ende 1942 lebten nach deutschen Angaben noch etwa 300.000 Juden im Generalgouvernement.
21.07.1942
Protest in New York
Im New Yorker Madison Square Garden findet eine große Trauer- und Protestveranstaltung gegen den deutschen Massenmord an den Juden statt.
22.07.1942
Deportationen aus dem Warschauer Ghetto
Den Bewohnern des Warschauer Ghettos wird mitgeteilt, dass sie ohne Unterschied von Alter und Geschlecht "ausgesiedelt" werden sollen. Lediglich Personen, die in deutschen Betrieben beschäftigt sind, sollen davon ausgenommen sein.
Beginnend am 22. Juli werden bis zum 12. September 1942 ungefähr 300.000 Warschauer Juden deportiert, davon über 250.000 in das Vernichtungslager Treblinka. Im Warschauer Ghetto leben danach nur noch etwa 60.000 Menschen.
27.07.1942
KZ in Belgien
Beim belgischen Dorf Malines wird ein Konzentrationslager in Betrieb genommen. Auf deutschen Befehl müssen sich alle arbeitslosen Juden in Malines melden, um zum "Arbeitseinsatz im Osten" abtransportiert zu werden.
Da diese Anordnung aber nur wenig befolgt wurde, begannen die Deutschen - ähnlich wie in Frankreich und den Niederlanden - jüdische Menschen in Großrazzien für die Deportationszüge einzufangen. Die größten Festnahmeaktionen fanden am 15./16. August und im September 1942 statt. Der erste Zug nach Auschwitz fuhr am 4. August in Malines ab.
05.08.1942
Erster Transport aus Belgien
Mit dem ersten belgischen Transport kommen 998 jüdische Menschen - 428 Frauen und Mädchen, 570 Männer und Jungen - aus dem Lager Malines in Auschwitz an.
16.09.1942
Stalingrad
Beginn des deutschen Angriffs auf Stalingrad, der auf heftigen Widerstand stößt.
23.10.1942
Beginn der britischen Gegenoffensive bei El Alamein
Am 4. November durchbrechen britische Truppen die deutsch-italienischen Stellungen. Rommel ordnet entgegen einem Befehl Hitlers den Rückzug an. Am 12. November nehmen britische Truppen die Festung Tobruk in der italienischen Kolonie Libyen ein.
26.10.1942
Antijüdische Maßnahmen in Norwegen
Gesetz der von den Deutschen eingesetzten norwegischen Regierung über die Beschlagnahme "jüdischer Vermögen". Nach vorbereiteten Listen werden die meisten jüdischen Frauen, Männer und Kinder festgenommen und zur Vorbereitung der Deportation interniert. - Das Vorgehen der Deutschen gegen die Juden löst Proteste der norwegischen Bevölkerung und der Kirchen aus.
05.11.1942
Deutsche KZ's sollen "judenfrei"
werden
Himmler ordnet an, die im Deutschen Reich gelegenen Konzentrationslager "judenfrei"
zu machen, indem alle jüdischen Gefangenen nach Auschwitz verlegt werden.
07. - 08.11.1942
Landung amerikanischer und britischer Truppen in Marokko und Algerien mit 110.000 Mann
Damit haben die Westalliierten in Nordafrika eine neue Front eröffnet.
Deutsche und italienische Truppen werden in den bisher unbesetzten Teil Frankreichs verlegt. Am 11. Dezember führen die Deutschen in ihrer Besatzungszone die Kennzeichnungspflicht für Juden ein.
19.11.1942
Beginn der sowjetischen Gegenoffensive am Don und bei Stalingrad
Am 22. November wird die sowjetische Zangenbewegung geschlossen; rund 300.000 Mann der deutschen 6. Armee sind eingekesselt.
Zusammen mit der amerikanisch-britischen Landung in Nordafrika bedeutet die Schlacht von Stalingrad die definitive Wende des zweiten Weltkriegs.
Dezember 1942
Einstellung der Transporte in das Vernichtungslager Belzec und Schließung des Lagers
Zwischen Dezember 1942 und Frühjahr 1943 wurden die Massengräber geöffnet, die Leichen verbrannt und das Lager abgerissen, um die Spuren des Mordens zu verdecken. Anschließend wurden die letzten jüdischen Gefangenen, etwa 600 Menschen, nach Sobibor gebracht und dort ermordet.
01.12.1942
Der erste "Judentransport"
aus Norwegen kommt im Vernichtungslager Auschwitz an
02.12.1942
Protest der Juden in aller Welt
Juden in mindestens 29 Ländern der Welt trauern und protestieren mit einem Tag des Fastens und des Gebets gegen die deutschen Massenmorde.
17.12.1942
Erklärung der Alliierten
Die Alliierten veröffentlichen eine Erklärung gegen die "Deutsche Politik der Auslöschung der jüdischen Rasse"
. Darin heißt es: "Die alliierten Regierungen verurteilen diese Verbrechen aufs schärfste und bekräftigen ihre feste Entschlossenheit, dafür zu sorgen, dass die dafür Verantwortlichen der Vergeltung nicht entkommen werden."
01.01.1943
Nur noch 51.000 Juden im "Altreich"
Nach Angaben der Reichsvereinigung der Juden leben im "Altreich"
(ohne Österreich) nur noch 51.257 Juden. Anfang 1933 waren es mehr als 500.000 gewesen. Im Gebiet des früheren Österreich gibt es nur noch 8.102 Juden im Sinne der Nürnberger Gesetze, zumeist in "Mischehen"
lebende Menschen. Vor dem Anschluss an das Deutsche Reich 1938 hatten in Österreich 185.000 Juden gelebt.
Deportation der Zigeuner
Das Reichssicherheitshauptamt, die Zentrale der deutschen Polizei und des SS-Sicherheitsdienstes, ordnet an, alle noch im Reichsgebiet und in den besetzten Gebieten lebenden Zigeuner festzunehmen und in Konzentrationslager einzuweisen. Der erste Transport mit Zigeunern aus dem Deutschen Reich kommt am 26. Februar in Auschwitz an.
31.1.1943
Kapitulation der letzten deutschen Truppen im Kessel von Stalingrad
06.02.1943
Die deutschen Besatzungsbehörden in Griechenland führen die Kennzeichnungspflicht für die jüdische Bevölkerung ein
16.02.1943
Anordnung zur Auflösung des Warschauer Ghettos
Himmler ordnet an, die letzten etwa 50.000 Bewohner des Warschauer Ghettos zu deportieren und das Ghetto anschließend abzureißen.
27.02.1943
Beginn der Deportation der jüdischen Rüstungsarbeiter aus Berlin nach Auschwitz.
In einer Woche werden etwa 7.000 Menschen festgenommen und nach Auschwitz abtransportiert. Dieser Teil der jüdischen Bevölkerung war wegen seiner Bedeutung für die Kriegsproduktion bis dahin "verschont" worden.
15.03.1943
Der erste Deportationszug aus Griechenland trifft in Auschwitz ein
19.04.1943
Beginn der "Liquidierung" des Warschauer Ghettos
Die eindringenden deutschen Polizeikräfte, die die Menschen zur Deportation zusammentreiben sollen, stoßen auf heftige bewaffnete Gegenwehr. Es beginnt der Aufstand des Warschauer Ghettos, dessen Niederschlagung durch deutsche Polizei und SS bis Mitte Mai dauert.
07.05.1943
In Nordafrika werden Tunis und Bizerta von amerikanischen und britischen Truppen eingenommen
Die Kämpfe in Nordost-Tunesien enden am 9. Mai mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen und italienischen Truppen.
10.07.1943
Beginn der alliierten Landung auf Sizilien
24. - 25.07.1943
Sturz Mussolinis und Festnahme am folgenden Tag
Bildung einer neuen Regierung unter Badoglio, der zunächst versichert, den Krieg an der Seite Deutschlands fortsetzen zu wollen.
02.08.1943
Aufstand in Treblinka
Bewaffneter Widerstand der Juden im Vernichtungslager Treblinka angesichts der kurz bevorstehenden Auflösung des Lagers und ihrer drohenden Ermordung. 70-150 der ungefähr 700 Gefangenen gelingt die Flucht.
03.09.1943
Landung der Alliierten in Kalabrien, Süditalien
08.09.1943
Die italienische Regierung Badoglio schließt einen Waffenstillstand mit den Alliierten
Die deutsche Wehrmacht besetzt die noch nicht von den Alliierten befreiten Teile Italiens (einschließlich Rom) und die italienischen Besatzungszonen in mehreren Ländern. Die italienischen Truppen werden von der Wehrmacht entwaffnet und in Konzentrationslager gesperrt, an manchen Orten auch in großer Zahl erschossen.
12.09.1943
Eine deutsche Kommandotruppe befreit Mussolini aus seinem Internierungsort auf dem Gran Sasso
Er bildet am 22. September in Norditalien eine neue, vollständig von den Deutschen abhängige faschistische Regierung der "Sozialen Republik" mit Sitz in Salò am Lago di Garda.
25.09.1943
Die sowjetische Armee befreit Smolensk
01.10.1943
Die geplante Deportation der Juden aus Dänemark wird vom dänischen Widerstand weitgehend vereitelt
Weniger als 500 Juden werden von den Deutschen gefangen genommen und deportiert. Über 5.000 Menschen können mit Hilfe und Unterstützung zahlreicher Dänen nach Schweden entkommen.
01.10.1943
Befreiung Neapels durch die Alliierten
16.10.1943
Razzia in Rom
Razzia der deutschen Polizei in Rom, insbesondere im alten Ghetto-Viertel. Insgesamt werden 1.259 jüdische Menschen, vor allem Frauen und Kinder, festgenommen und zwei Tage später nach Auschwitz gebracht. Es folgen Deportationen aus allen von den Deutschen besetzten italienischen Städten.
06.11.1943
Befreiung der ukrainischen Hauptstadt Kiew durch sowjetische Truppen
17.01.1944
Beginn der sowjetischen Offensive zur Befreiung Leningrads
Sie führt innerhalb von zehn Tagen zum Erfolg.
19.03.1944
Besetzung Ungarns
Deutsche Truppen besetzten das verbündete Ungarn, um es am Austritt aus dem Krieg zu hindern. Zahlreiche Vertreter der Oppositionsparteien und des konservativen Adels, Industrie- und Finanzkapitalisten, sowie jüdische Anwälte und Ärzte werden schlagartig festgenommen.
Die deutsche Besetzung soll auch dazu dienen, die Deportation und Ermordung der 7-800.000 ungarischen Juden durchzuführen.
10.04.1944
Befreiung Odessas am Schwarzen Meer durch die sowjetische Armee
Vor dem deutschen Überfall hatten in Odessa etwa 180.000 jüdische Menschen gelebt, mehr als in irgendeiner anderen Stadt der UdSSR. Etwa 100.000 von ihnen wurden von den Deutschen ermordet; mehrere zehntausend hatten rechtzeitig die Stadt verlassen können. Nur einige tausend jüdische Menschen überlebten den Krieg in Odessa und seiner Umgebung.
15.05.1944
Beginn der Massendeportation der ungarischen Juden
Zielort ist fast ausschließlich Auschwitz. Bis zu einer Unterbrechung am 8. Juli werden annähernd 480.000 Menschen aus Ungarn abtransportiert.
04.06.1944
Die deutschen Truppen ziehen sich aus Rom zurück
06.06.1944
Invasionsbeginn in der französischen Normandie
22. - 23.06.1944
Großoffensive der sowjetischen Truppen
Die sowjetischen Truppen eröffnen eine Großoffensive im Raum Witebsk-Orscha, die Anfang August zur Bildung eines Brückenkopfs an der Weichsel führt. Innerhalb von zwei Wochen werden 25 deutsche Divisionen vernichtet und die gesamte Heeresgruppe Mitte zerschlagen.
26.06.1944
Sowjetische Truppen befreien Witebsk (Weißrußland)
In der Stadt, wo vor dem Krieg 50.000 Juden lebten, gibt es keine jüdischen Überlebenden mehr.
03.07.1944
Die sowjetischen Streitkräfte befreien Minsk, die Hauptstadt Weißrußlands.
In der Stadt, wo vor dem deutschen Überfall 80.000 Juden gelebt hatten, werden nur noch zehn jüdische Überlebende gefunden.
13.07.1944
Sowjetische Truppen befreien die litauische Hauptstadt Wilna
In der Stadt, in der vor dem deutschen Überfall 75.000 Juden gelebt hatten, sammeln sich 2.-3.000 jüdische Überlebende aus Verstecken und Wäldern.
20.07.1944
Attentats- und Putschversuch gegen Hitler, der durch eine Bombe nur leicht verletzt wird
2.07.1944
Majdanek
Angesichts des Näherkommens der sowjetischen Armee evakuieren die Deutschen die letzte Gruppe von jüdischen Gefangenen aus dem KZ Majdanek.
01.08.1944
Beginn des Aufstands der polnischen "Heimatarmee" in Warschau
Erst am 2. Oktober konnten die Deutschen die Niederschlagung der starken gegnerischen Kräfte melden. Etwa 150.000 Zivilisten wurden während der Kämpfe getötet. Die Überlebenden wurden in Konzentrationslager oder zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert.
23. - 24.08.1944
Rumänien
Nach dem Vordringen sowjetischer Truppen nach Zentralrumänien wird der mit Deutschland verbündete Staatschef Antonescu zum König bestellt und verhaftet, als er sich weigert, den Krieg sofort zu beenden. Deutsche Armee-Einheiten greifen daraufhin, u.a. mit Luftangriffen auf Bukarest, Rumänien an. Die neue Regierung erklärt Deutschland den Krieg.
25.08.1944
Befreiung von Paris durch die Truppen de Gaulles und der Alliierten
28.08. - 27.10.1944
Aufstand gegen die faschistische Regierung und die deutsche Vorherrschaft in Slowakien
Am Aufstand waren über 2.000 jüdische Kämpfer beteiligt; 269 von ihnen fielen. Nach dem Zusammenbruch des Aufstands wurden 13.500 slowakische Juden nach Auschwitz, Sachsenhausen und Theresienstadt deportiert. Hunderte Juden wurden gleich in Slowakien von den Deutschen ermordet.
02.09.1944
Zwei mit Deutschland verbündete Staaten wechseln die Seite
In Bulgarien wird eine neue Regierung aus Mitgliedern der bürgerlichen Opposition gebildet. Sie bittet um einen Waffenstillstand und erklärt Deutschland am 8. September den Krieg. Die neue Regierung verkündet eine Amnestie für Juden, die gegen die antijüdischen Gesetze verstoßen hatten. Viele Juden beginnen, aus der Provinz nach Sofia zurückzukehren.
Die finnische Regierung nimmt die Friedensbedingungen der Alliierten an, bricht die Beziehungen zu Deutschland ab und fordert die deutschen Truppen auf, das Land bis zum 15. September zu verlassen. Als dieser Abzug nicht erfolgt, erklärt Finnland am 15. September Deutschland den Krieg.
03.09.1944
Alliierte Truppen befreien die belgische Hauptstadt Brüssel
25.09.1944
Hitler ordnet die Aufstellung des "Volkssturms"
an.
Alle "waffenfähigen"
Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren sollen dafür herangezogen werden.
05.10.1944
Landung der Alliierten in Griechenland
Am 12. Oktober wird Athen befreit.
20.10.1944
Die jugoslawische Hauptstadt Belgrad wird von Partisaneneinheiten und sowjetischen Streitkräften befreit
25. - 26.11.1944
Zerstörung in Auschwitz
Auf Befehl Himmlers beginnt die Zerstörung der Vergasungseinrichtungen und Krematorien in Auschwitz, um die Spuren des Massenmordes zu verwischen.
17.01.1945
Befreiung Warschaus
Sowjetische Truppen nähern sich den Vororten von Krakau, der Hauptstadt des sogenannten Generalgouvernements. Der deutsche Besatzungschef Frank und sein Stab flüchten aus der Stadt.
Sowjetische Truppen befreien die polnische Stadt Lodz
Insgesamt überlebten etwa 5.-7.000 Menschen aus dem Ghetto von Lodz. Vor dem deutschen Überfall hatten in der Stadt 220.000 Juden gelebt.
22.01.1945
Sowjetische Streitkräfte erreichen die Oder und überqueren sie am 25. Februar bei Breslau und weiter südlich
27.01.1945
Befreiung des KL Auschwitz
Die ersten sowjetischen Truppen betreten das KL Auschwitz. Sie finden noch etwa 7.000 kranke und erschöpfe Häftlinge vor.
Nach unterschiedlichen Schätzungen wurden in Auschwitz zwischen 1,2 und 1,6 Millionen Menschen ermordet, darunter mehr als eine Million jüdische Frauen, Männer und Kinder.
13.02.1945
Abschluss der Befreiung der ungarischen Hauptstadt Budapest durch die sowjetischen Streitkräfte
07.03.1945
Die Alliierten bilden bei Remagen den ersten Brückenkopf auf der östlichen Seite des Rheins
05. - 06.04.1945
KZ Buchenwald
Über 28.250 Gefangene werden aus dem KZ Buchenwald evakuiert; 7-8.000 weitere werden ermordet. Am 11. April wird Buchenwald von amerikanischen Truppen befreit.
15.04.1945
Britische Truppen betreten das Gelände des Konzentrationslagers Bergen-Belsen
Sie finden 60.000 von den flüchtenden Deutschen zurückgelassene Gefangene vor, die meisten bereits in einem lebensgefährlichen Zustand. 28.000 von ihnen sterben in den nächsten Wochen an den erlittenen Schädigungen.
18.04.1945
Im Ruhrgebiet kapituliert die Heeresgruppe B vor den britischen Streitkräften
Amerikanische Truppen nehmen Magdeburg ein, die Engländer ereichen Lüneburg.
21.04.1945
Berlin wird erstmals von sowjetischer Artillerie beschossen
Vom Abend des 27. April an liegt Hitlers Reichskanzlei unter dauerndem Artilleriebeschuß.
25.04.1945
Amerikanische und sowjetische Truppen treffen sich bei Torgau an der Elbe
30.04.1945
Hitlers Ende
Sowjetische Truppen befinden sich am Potsdamer Platz und an der Weidendammer Brücke im Zentrum Berlins. Hitler erschießt sich im "Führerbunker".